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Special: Reparaturunterlagen für Statron- Hochvoltnetzteile 4205 bis 4210


Statron 4209, 3000 v, 0,2 A

Diese Seite habe ich erstellt, weil es für diese Statron- Hochvolt- Netzteile keine Reparaturdienst- Unterlagen gibt, es existieren lediglich die "Betriebsanleitungen", in denen wenigstens die Schaltpläne des Grundgerätes und der Baugruppen enthalten sind.

Das Fehlen von Reparaturunterlagen erschwert Reparaturen, weil es keine Spannungsangaben, Einstellanweisungen und Reparaturhilfen gibt.

Die gab es nie, weil dazu spezielle Meßaufbauten und Meßgeräte nötig sind, die der Hersteller besitzt, aber Werkstätten eher nicht haben.
Zudem ist das Arbeiten an diesen Geräten mit Vorsicht und äußerster Sorgfalt durchzuführen- die Geräte stellen sehr hohe Spannungen bereit.

Die Netzteile 4205 bis 4210 besitzen einen gleichen Aufbau, mit Bestückungsunterschieden aufgrund der verschiedenen Spannungen und Strömen, die angeboten werden, sowie die gleichen Platinen, ebenfalls mit geringen Bestückungsunterschieden.

Zu Unterlagen bitte nach unten gehen.

Die Geräte


4205: 0- 1500 V/ 0- 0,2A                                             4208: 0- 600 V/ 0- 0,1A


4209: 0- 3000 V/ 0- 0,2A                                             4210: 0- 600 V/ 0- 0,2A


Zum Vergrößern hier klicken

 

Funktionen
Die Netzteile 4205 bis 4210 stellen einstellbare Spannungen bei begrenzbarem Strom bereit, und zwar an 2 potentialfreien Ausgangsbuchsen, das Gehäuse kann mittels einer Klemme mit einer der Buchsen verbunden werden.

Statron 4205 – 0-1500 V / 2-200 mA
Statron 4208 – 0-600 V /10-100 mA
Statron 4209 – 0,05-3000 V / 0-200 mA
Statron 4210 – 0-600 V / 0-
200 mA
Statron 4211 – 0-25000 V / 1 mA 


Wirkungsweise
Die Netzteile 4205 bis 4210 besitzen 2 gekoppelte Regelkreise.

Platine "Steuer- Baugruppe" = Vorregler
Ein Vorregler ("Steuerbaustein"), der auf 2 Thyristoren als Stellglieder am Haupt- Netztrafo wirkt.

Der Vorregler bewirkt eine immer gleiche Spannung Uce über dem Längsregeltransistor, d. H. die Ladespannung ist um Uce T1 höher, als die Ausgangsspannung.
D. h.:
- Die minimale Rohspannung an den Ladekondensatoren ist die vorbestimmte und eingestellte Uce.
- Die max. Spannung ist Uaus max + Uce.
Uce ändert sich kurzzeitig beim Stellen der Spannung (ca. 30%), nach einigen Sekunden ist sie wieder auf dem vorbestimmten Wert.

Platine "Verstärker" = Hauptregler
("Verstärker- Baustein") mit 2 integrierten Schaltkreisen, den Operationsverstärkern A109 (entspricht dem internationalen Typ µA109), die hier als Vergleicher (Komparatoren) wirken, ihr Stellglied ist ein Transistor KU607 oder KD607als Längsregler .Der Hauptregler "Verstärker" bewirkt die Spannungs- und Strom- Voreinstellung.
Hier werden per Einstellern die maximale Ausgangsspannung und der maximale Asugangsstrom (am Skalenende) bestimmt.

Platine "Stromversorgung
Diese Baugruppe
bezieht ihre Speisung aus mehreren getrennten Trafowicklungen des Trafos Tr3, sie enthält Gleichrichter und Z- Dioden- Spannungsstabilisierungen der Baugruppen, der Komparatoren. sowie die Ansteuerung des Vorreglers.
Hier wird mit dem Einstellwiderstand die Uce des Längsregeltransistors eingestellt.

Platine "Treiber"
Dann gibt es noch die Platine "Treiber" mit dem Treibertransistor des Längsreglers, sowie dessen eigene Gleichrichtung/ Stromversorgung, wegen der galvanischen Trennung.

Übertrager
Aufgrund der Notwendigkeit der kompletten Entkopplung der Stufen, sowie auch der hohen Spannungen, sind in den Netzteilen 3 getrennte Trafos, einer mit mehreren galvanisch getrennten Wicklungen, sowie 2 Impulsübertrager angewandt worden.

Trafos und Hilfswicklungen
Insgesamt gibt es 3 Trafos:
- Den Haupt- Trafo für die Nenn- Ausgangsspannung,
- Einen Trafo für die Gegenspannung, um eine Ua min von 0V zu
  erreichen,
- Einen Trafo mit 6 Hilfs- Sekundärwicklungen, eine für den
  Phasenanschnitt, die anderen für galvanisch getrennte
  Stromversorgungen der Stufen.

Sicherheitsvorrichtung
Auf der Platine "Treiber" befindet sich ein -
der C/E- Strecke  des Längsregeltransistors parallelgeschalteter - Thyristor,  der bei Kurzschluß der Ausgangsspannung gezündet wird,  der Ausgangsstrom der Ladeelkos fließt noch kurzzeitig über den Thyristor- dieser ist etwas größer, und kann das verkraften.
Ist nach Zusammenbruch der Ausgangsspannung die Überlast noch vorhanden, läßt die Regelung das Netzteil mit der eingestellen Strombegrenzung weiterlaufen.

Dieser Vorgang kann mehrere Sekunden verzögert sein, und auch mehrere Sekunden andauern !

 Reparaturhinweise

Hier sind diese Besonderheiten zu beachten:

1.
Bitte erst alle Sicherungen herausschrauben und überprüfen. Die Sicherungskappen und deren Halter sind oft mit Grünspan angelaufen, die feinen Sicherungsdrähtchen "ankorrodiert"- das kann die Funktionen beeinträchtigen, die Sicherheitsschaltung auslösen, und auch Schäden an Bauelementen bewirken.

2.
Aufgrund einer vorgefundenen, undokumentierten, aber absichtlichen internen Verschaltung eine Ausgangsbuchse fest mit dem Chassis verbunden- an einem Exemplar, welches für eine Produktionsstraße umgebaut wurde, ein Hinweis von mir, Edi:

UNBEDINGT POTENTIALFREIHEIT herstellen !
Vor der Reparatur ist sicherzustellen, daß weder Plus noch Minus- Ausgang mit der Chassis- Schraubklemme verbunden ist, und die beiden Potentiale - AUCH INTERN ! - nicht mit dem Chassis verbunden sind.
Anderenfalls hat das Chassis Gegenpotential zu leicht berührbaren Bauelementen innerhalb der Chassis- Aufbauten, Lebensgefahr !

3.
Ich halte es für ratsam- die Siebelkos und den Längsregeltransistor als erstes zu üerprüfen, diese Bauelemente sind leicht zugänglich.

Die Elkos können Kontaktprobleme an den Wickeln haben, dadurch Kapazitätsverlust, die Schutzschaltung spricht an- das führt zum Ausfall des gesamten Gerätes !
Die Elkos sollten -wenn nicht aufgrund des Alters sowieso Austauschkandidat- mit annähernd Nennspannung geprüft werden.

Der Transistor sollte wenigstens mit der Dioden- Methode (also als 2 gegeneinendergeschaltete Dioden) überprüft werden.

4.
Der Haupt- Trafo hat eine hohe Reserve ! Ohne Last plus Ausfall der Regelung/ Thyristorsteuerung stehen 25% mehr Spannung über den Siebelkos !

5.
Es ist wichtig, vor jeder Messungen den nötigen Bezugspunkt der Spannungsmessung festzulegen !

Es sind bereits einige Meßpunkte, als Lötstützpunkte ausgeführt, auf den Leiterplatten vorhanden. Andere können an Bauelementedrähten abgegriffen werden (Hirschmann- Klemmen).'

Der Meß- Bezugspunkt ist in allen Stufen verschieden !
In keinem Fall ist das Gerätechassis Bezugspunkt !

Reparatur/ Meßaufbau

Für die Reparatur eine Empfehlung von Statron:

Haupttrafo von der Thyristorsteuerung trennen, und den Trafo über einen Werkstatt- Stelltrafo mit einer Eingangsspannung versorgen, die eine erträgliche Ausgangsspannung liefert.

Oszillographen- Aufnahmen an Meßpunkten der Steuer- Baugruppe (Thyristoren- Ansteuerung).

Meßbedingungen: Oszillograph EO213. Angeschaltete Last: Glühlampe 40 Watt, bei 220 V ist der Strom dabei 180 Milliampére. Alle Oszillogramme an Meßpunkten 2- 6  gemessen gegen Bezugspunkt = Meßpunkt 1 (Lötöse auf der Steuerungs- Leiterplatte).
Spannung auf 220 V eingestellt, 1. Bild: Strom auf Null gedreht, 2. Bild: Stromsteller voll aufgedreht, 180 mA steigt der Strom nicht mehr, dann ist die Spannungsbegrenzung wirksam.
Deutlich ist die Schwingungspaket- Steuerung der Thyristoren zu erkennen, heruntergedreht 1 Impuls, denn es muß ja die minimale Uce über dem Regeltransistor erreicht werden, danach steigt die Anzahl der Impulse auf 16 bei 220 V/ 180 mA.
 
Oszillographen- Aufnahme- Video der Thyristorsteuerung

https://vimeo.com/481610454  

Korrekturen in Schaltplänen

Wie geschrieben, es gibt im Internet nur "Bedienanleitungen" mit Schaltplänen der Grundgeräte, sowie der Leiterplatten nebst eine einfachen Bestückungszeichnung.
Es gibt keine Spannungs- oder Stromangaben.

Leider sind in den Unterlagen auch Fehler !

Zum Beipiel sind in den Plänen des 4210/ SV- Baugruppe die Transistoren T2 und T3 im Schaltplan vertauscht, in der Bestückungszeichnung sind sie korrekt bezeichnet.

Die falsche Transistorbezeichnung ist in allen Bedienungsanleitungen enthalten.



Rot falsche Bezeichnung, grün korrigiert.

Dafür sind in der Bestückungszeichnung die Anschlüsse von T2 und T3 total falsch gezeichnet, T1 ist richtig gezeichnet, die gleiche Anordnung haben T2 und T3, sie stehen nur 180° versetzt auf der Platine.
Die korrekte Bestückungsweise ergibt sich übrigens schon aus der Dreieck- Anordnung der Löcher für die Transistoren- Anschlüsse, die ist genau passend für die TO-5-  Metallgehäuse- Transistoren SF128.

Die falsche Bestückungszeichnung ist in allen Bedienungsanleitungen enthalten.


Rot falsche Bestückung, grün korrigiert.

In den Schaltplänen des 4210- Grundchassis ist das Spanunnungssteller- Poti am Anschluß 3 des Verstärkers, nicht an 8.
Da könnte vielleicht ein Fehler beim Scannen oder Komprimieren der Unterlagen ursächlich sein.

Erschwerend ist beim 4210 (nur bei diesem !) die Schreibweise bei den Leiterplatten- Steckverbindungen, da allen Zahlen ein Schrägstrich vorangestellt ist, der von einer 1 kaum zu unterscheiden ist.


Rot falsche Bezeichnung, grün korrigiert.

Ich habe alle Fehler korrigiert, die mir übrigens bei Messungen auffielen.

Unterlagen


Diesen Schaltplan gab es so nie- ich habe ihn aus den Einzel- Schaltplänen zusammengestellt, so kann man viel besser die Funktionen überblicken und Reparaturen durchführen. Der Plan enthält nun Meßpunkte und Spannungsangaben.

Ich habe die Unterlagen , die teilweise umfangreich sind, mit Bildbearbeitungsprogrammen
restauriert und korrigiert, sowie Seiten mit Zusatzinformationen erstellt, z. B. Meßwerte.

Infolge der guten Qualität der Seiten, Zusatzinformationen, sowie zusätzlich vergrößerte Seitenauszüge von Schaltplänen und Konstruktionszeichnungen sind die PDF- Dokumente sehr groß, nicht per E- Mail versendbar, und mein Speicherplatz ist begrenzt. Ich möchte die Qualität auch nicht heruntersetzen.

Es ist Verschwendung, Internet- Speicherplatz zu mieten, um große Dateien zum Download bereitzuhalten, wenn nur wenige Leser echtes Interesse haben.

Wenn Sie an einem der Unterlagen- Sätze interessiert sind, schreiben Sie mich an:

edi-mv(at- Zeichen)web(Punkt)de

Ich stelle den Bauplan dann für eine Zeit online.






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