Umbau REMA1800 auf Synchrodetektor bei anonym, Dresden

 


Gleiches Gerät bei mir, da kein Foto des Originalgerätes vorhanden

Hier möchte ich einen Umbau eines REMA1800- Superhets vorstellen.
Der große und schöne Empfänger wurde und wird noch heute in Dresden betrieben, welches zu DDR- Zeiten wegen der Tallage und der damals schlechten Senderversorgung Probleme hatte, z. B. die damaligen westdeutschen Sender neben den starken Bezirkssendern herauszufiltern, und es gab auch starke Rauschstörungen und Kreuzmodulationen.

Hierzu zitiere ich aus dem Austausch mit dem Erbauer:

Durch den Synchrondetektor konnten bestimmte Sender, die im Dresdner Tal schwach einfielen, besser empfangen werden (Rauschen, dicht danebenliegender Sender udgl.)

Das Problem Kreuzmodulation durch die 4 starken Ortssender haben wir dann mit selbstgebauten Topfkreisen einigermaßen in den Griff bekommen.

Es ist ohnehin eine Bastellösung! Das Betreiben von transistorisierten Schaltungen in Röhrengeräten ist wegen der Temperaturentwicklung nicht ganz unproblematisch.
Zumindest eine Zeit nach Einschalten (par Minuten) ist eine Nachjustage am Senderwahlkopf erforderlich; zumal das Radio keine Automatik besitzt.

Aber mit dieser Lösung war eben ein Empfang von bestimmten Sendern in unserer speziellen Tallage ganz gut möglich.

Es wurden 2N708 Transistoren verwendet. Sind eigentlich Schalter, aber für diesen Zweck geeignet und waren vor allem vorhanden!
 
Die Frequenzstabilität des 2,14 Oszi war kein Thema. Sicher wäre auch das von mir beschriebene Nachregeln am Senderknopf durch eine AFC des Rema 1800 nicht notwendig gewesen.

Das Problem der DDR Sender (in Dresden existierten 4 sehr starke UKW Sender 90,1 92,2 95,4 97,3 Mhz , nachdem der neue Sendeturm fertig war 1969 Sendebeginn), haben verschiedene “Bastler”, so auch ich, mit den sogenannten Topfkreisen gemindert (durch Kreuzmodulationen im Empfangsteil war das gesamte UKW Band “versaut”).
Bis 1969 sendete ein Fernsehturm in Radebeul mit niedriger Leistung. Da war das Thema Kreuzmodulation nicht relevant.
 
Je nach Wohnlage und Gegebenheiten im Haus (einzeln oder Mehrfam.) und mit entsprechenden Antennen-Standorten waren entferntere Sender in der Dresdner Tallage fast nur mit Rauschanteilen zu empfangen. Durch Synchrodetektor verbesserte sich die Situation.

Die Bauanleitung stammt aus der Zeitschrift "rfe" (DDR) 1971, Heft 17.
Mit freundlicher Genehmigung des Huss- Verlags darf ich diese veröffentlichen, sie ist hier zu finden.

Ausführliche Erklärungen zum Synchrodetektor für UKW gab es auch in anderen Zeitschriften, Mit freundlicher Genehmigung des Verlags darf ich diese veröffentlichen, sie sind hier zu finden.


Original- Stromlaufplan der Bauanleitung aus der "rfe"


Skizze zur Anfertigung der Platine

Skizze zur Bestückung


Die fertige Baugruppe, eingebaut im Originalgerät

Leiterseite

Einen Vergleich auf der Seite "Vergleich der Um- und Eigenbauten" ist nicht möglich, da es zwar nach einer Bauanleitung gebaut wurde, aber der Umbau ein Unikat ist, und es möglicherweise keine vergleichbaren Umbauten mehr gibt.