Login
Bitte Passwort eingeben.
!!! JavaScript und Cookies müssen aktiviert sein !!!
Infradyne- Röhren- Test
"Grid Leak"
Ich habe im "Westinghouse "RC"ein Bauteil in eine Art größerer Sicherungsfassung drin.
Nannte sich "Grid Leak", es enthält die die berühmte R parallel C- Gitterkombination, wie man sie vom Audion kennt (Bild).
Erklärung: Die Amis nennen damals die Gittervorspannungserzeugung per RC- Glied "Grid Leak" = "Gitter- Leck".
Eztwa: Die Röhre hat durch die am Gitter vorbeifliegenden Elektrönchen auch einige, die auf dem Gitter "hängenbleiben", bis das Gitter voll ist mit den Viechern.
Ist das Gitter sehr eng- werden durch ABstoßung gleicher Ladungen die nächsten Elektronen nicht mehr durchs Gitter können- die Röhre sperrt.
Um die Sperre zu verhindern, läßt man durch ein Gitter- Leck (keine Bohrung in die Röhre, das ist ein symbolischer Ausdruck) die Elektronen nach Faden = Kathode zurückfließen, auf daß sie nochmal Anlauf für die Reise zur Anode nehmen können.
Dabei entsteht durch den Widerstand des "Grid Leak" ein Strom, und über dem R eine Gittervorspannung.
Das kann man genau einstellen, bei Mischröhren- Trioden MUß man das sogar einstellen, bei denen ist da ein genauer Gitterstrom vorgegeben., z. B. 150 µA bei den ACH1, ECH11 u. v. a. jener Zeit.
Die "schwebende Masse" war aber im Infradyne wirklich so verwendet worden.
Ich arbeite das gerade auf- es gibt Grundlagen dazu, und habe erst gestern Messungen angestellt.
Und- es scheint so, als ob das eine Eigenschaft der Röhren UX199 war. Ich habe leider keine UX199, aber ich habe eine 01 aus der Zeit, mit sehr gut- Emission aus dem Westinghouse, sowie zum Vergleich die Nachbau- Röhren "Edi-O1"(Bild).
Die Röhren von damals hatten sehr geringen Anodenstrom, ein Gitter mit weiten Durchlässen für Elektronen, dadurch eine sehr geringe Steilheit, und...
...das Vakuum wird vom Prüfgerät (Funke) als grottig ausgewiesen.
Und genau das ist es !
Barkhausen beschreibt das im Band 1, "Allgemeine Grundlagen", S. 45. Die Röhren von Hause aus "ihre eigene Gittervorspannung" OHNE "Grid Leak"- Gitterkombination, die mögliche Gittervorspannung wird von ihm mit 1-2 V ausgewiesen.
Die günstigste Gittervorspannung für leistungslose Steuerung wird sogar von Wikipedia für die UX199 mit 1 V angegeben.
Beachtlich: Wikipedia, für eine Röhre von vor 100 Jahren ! Es gibt aber Audiofreaks, die den "Röhrenklang" der uralten Glührollen lieben, diese Funzeln aufkaufen, und in ihre "Goldohren-Verstärker" einbauen.
Und so können die ZF- Röhren im "Infradyne" dudeln.
Wenn man die Lampen im "Infradyne 700- Amplifier" -oder auch in anderen Geräten- ersetzt, sollten das eben Originalröhren sein, andere Röhren die man ggf. mittels Beschaltung"verschlechtert" hat, und/ oder man gibt definierte Vorspannungen über eine Gitterspannungsquelle.
Letzteres habe ich beim "Octamonic" gemacht
E. M. Sargent hat also eine spezielle Eigenschaft der Röhren seiner Zeit genutzt, schon Jahre später hatte sich das gegessen.
Heutige Röhren sind top- "die können grottig nicht" !
Vergleich:
Die originale "01": Der Zeiger geht beim Vakuumtest hoch- Funke sieht das als furchtbare Fehlererscheinung an- "Schlechtes Vykuum- Verzerrungen" !
Die "Edi- 01"- Röhren (Batterieröhre 3B4 mit spezieller Beschaltung)- beim Vakuumtest zuckt der Zeiger des Prüfgräts nicht mal.
Alle Bilder können vergrößert werden: Klick aufs Bild/ Kontextmenü: Bild in neuem Tab anzeigen, oder herunterladen.



Messungen
So, hier die Messungen.
Leider werden Dateien mit 179 kB als "zu groß" abgelehnt !
Also in mieser Quali- aber die Schrift ist ja erkennbar.
Auf meiner Seite kommt das in größerer Auflösung rauf.
Ist eine Original- 01, eine UX-199 habe ich leider nicht. Die 01 ist aus der Zeit, um 1922.
Die Messung zeigen, daß, wie ich schlußfolgerte, die Uralt- Röhre
1. Vakuum- mäßig grottig ist.
2. ihre eigene Gitterspannung" hat, aufgrund ihrer Eigenschaften, der Anodenstrom liegt zwischen den Werten Gitter Null und Gitter -4 V.
Die modernen Röhre haben dieses Verhalten kaum, wie vorhergesagt, für eine brauchbare Funktion müßten die Lampen mit einer definierten Gittervorspannung, etwa aus einer "Gitterbatterie", betrieben werden.
Die Gitterspannung -4V ist eine Prüfspannung des RPG "Funke W19".
Die Prüfmethoden sind hier dargestellt.
Die "Infradyne- Betrieb- Prüfung" ist einfach: Gitter- Kontakt durch den gezogenen Gitter- Stift des RPG abgetrennt, das Gitter "hängt in der Luft".
Eine Messung der selbsterzeugten Spannung durch ANlauf ist nicht möglich- die Spannung ist dermaßen hochohmig, daß schon bei Annäherung von Meßstrippen eine Änderung eintritt- die wäre vielleicht mit einem Elektrometer meßbar.
Der Strom ist aber meßbar, und der sagt eben, daß eine Gitteranlaufspannung auftriit, die einen Betrieb ermöglicht.
Ob die "schwebende Gitterspannung" nun die Methode ist... muß man 100 Jahre später nicht mehr diskutieren- E. M. Sargent ist schon lange in den ewigen Stromkreisen, es hat bei seinem "Infradyne", meßtechnisch von G. Reber 1952 nachgewiesen, vor einigen Jahren von einem Besitzer mit einem Video bestätigt, sehr gut funktioniert, und nach dem "Infradyne" hat es ohnehin niemand mehr angewandt.
Alle Bilder können vergrößert werden: Klick aufs Bild/ Kontextmenü: Bild in neuem Tab anzeigen, oder herunterladen.
.

Die folgenden Fotos zeigen die Röhre in einer anderen Fassung- die "Original- 01" hat den amerikanischen UX4- Sockel, meine "Edi- O1" hat einen deutschen Sockel B4- Sockel, die Anschlüsse auf dem RPG sind gleich, so daß ich die Karte der 01 verwenden kann.
.

.


