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Schaltungstechnik der Spitzentransistoren

Bevor man sich von der Spitzentransistor- Technologie abwandte, wurde mit diesen Bauelementen geforscht und experimentiert.

So kann man heute einige nicht alltägliche Lösungen bewundern- Schaltungen, die auf den nur Spitzentransistoren eigenen  Eigenschaften beruhen, sind mit heutigen Bauteilen nur mittels anderer Spezial- Bauelemente oder mittels spezieller Ersatzschaltungen realisierbar.

- Von vielen Schaltungen sind keine Bilder der Versuchsaufbauten und Geräte vorhanden.
- Leider sind keine Geräteserien oder noch existierende Einzelgerätemit Spitzentransistoren bekannt.
- Schaltungen mit Spitzentransistoren gibt es wenige,
Dies sind Schaltungen und Fotos, die ich in tagelanger Suche zusammentrug.


Meßschaltung- Grundschaltung Basisschaltung (Hier vom französischen Spitzentransistor "Transistron"


In der Basisschanltung erstelltes Meßprotokoll/ Datenblatt
(DDR- Spitzentransistor 3NC-010)
(Datenblatt Großbild hier)


Grundschaltungen aus einem Artikel des Halbleiter- Entwicklers M. Falter (DDR)


Meßschaltung des Transistors PT-25

Die ersten Demonstrationsmodelle

Leider fand ich kein Bild- Schade, denn es ist absolut erstaunlich: Die Bell Labs, in denen der Transistor zu einem brauchbaren Bauelement und entwickelt wurde, bauten ein Versuchs- und Demo- Modell:
Einen 10- kreisigen Superhet mit 11 Transistoren ! ("Bell 10 tube- receiver", die Endstufe wird als 1 Transistor gerechnet, war auch bei Röhren gelegentlich üblich).

Das nennt man einen leistungsstarken Empfänger (nicht die Lautsprecherleistung, sondern Empfangsleistung)

Danach gab es viele Demo-Modelle und Schaltungen anderer Hersteller, aber bis zum Ende der Spittzentransistoren (um 1960) kein solches Gerät.

Weitere Schaltbeispiele NF









 

Schaltbeispiele HF/ Schwingungserzeugung

Spitzentransistoren scheinen HF- mäßig rech spezielle Bauelemente zu sein- die in der Röhrentechnik meistgenutzten Oszillator- Schaltungen sieht man selten !
So gibt es kaum Schwingkreise mit Abstimm- und Rückkoppelspule.
Der Transi scheint einen seriell oder parallel "neben ihm liegenden" Schwingkreist zum Schwingen anzuregen, das bedeutet Entdämpfung, bis hin zur Schwing- Erregung..

ransisto
 









Möglich ist das, wenn es ein Stück "negativer (fallender) Widerstandskennlinie" gibt.
Eine solche Schaltung nennt man "Dynatron".
Die in den 20er Jahren von Lossew propagierte "Crystadyne" (Crystodyne)- Schaltung von Kristalldetektoren, Kippschaltungen mit Glimmlampe, spezielle Röhrenschaltungen, sowie die später entwickelte Tunneldiode (Esaki- Diode) nutzen genau diesen Effekt.


/
Lexikon Meß- und Automatisierungstechnik)


"Fallende Kennlinie" bei einer Glimmlampe


"Fallende Kennlinie" bei einer Röhre


"Fallende Kennlinie" bei einem Spitzentransistor PT-25

Die Schaltungslösung findet sich mehrfach.


Beispielschaltungen auf der Verpackung des Spitzentransistors C2A.
Die  Schaltung links ist die  beschriebene Basisoszillator- Schaltung.


Beispielschaltung für den Spitzentransistor A1698.
Wieder liegt ein Schwingkreis in der Basisleitung.
Oben rechts ist lediglich ein HF- Transformator zur Auskopplung.

Die Entdämpfung eines Schwingkreises zur Schwingungserzeugung mittels "fallender Kennlinie" geht mit den Zweipol-Bauelementen Kristalldetektor ("Crystadyne"), der Tunneldiode, sowie mit dem mehrpoligen Bauelement Elektronenröhre ("Dynatron"), es gibt sogar eine
Schaltung mit 2 Transistoren als Tunneldioden- Ersatz.


Tunneldioden- Ersatzschaltung, mit heutigen Transistoren

Die "fallende Kennlinie", wie sie beim Spitzentransistor PT-25 gezeigt wird, ist eine Eigenschaft, die nur die Transistoren der ersten Generation- Spitzentransistoren und Unijunktionstransistoren- besitzen.

HF- Schwingschaltungen: Generatoren, Sender, Meßtechnik


AM- Kleinsender, Messemuster "Drahtloser Plattenspieler" 1954 des Entwicklers Dr. Falter (DDR).
Obwohl der Schwingkreis im Emitterkreis liegt: Hier wird eine "gewohnte" Rückkopplungsschaltung angewandt- vom Kollektor über einen Kondensator zur Anzapfung der Schwingkreisspule. Das geht so, weil das Signal nicht phasengedreht auf den Schwingkreis zurückgeführt wird -> Schwingkreis wird angeregt.

 
FM- Kleinsender Messemuster 1954 des Entwicklers Dr. Falter (DDR).
Hier ist im Kollektorkreis ein Schwingkreis, der auf eine Oberwelle der Grund- Schwingkreis- frequenz abgestimmt wird.)



FM- Kleinsender Messemuster "Drahtloses Mikrophon" 1954 des Entwicklers Dr. Falter (DDR)
Die Oszillator- Schaltung wie vorstehend, aber mit Modulationsverstärker.


Amateursender für 7 MHz, Beschreibung hier


Transdipper (das Transistor-Pendant zum Grid- Dipper).

Schaltbeispiele HF/ Empfang


1950: Eine der ersten Bauanleitungen für Transistor- Empfänger.
Detektorempfänger + Verstärkerschaltung mit 3 NF- Transistoren.
Der Transistor ist der Spitzentransistor CK703 von Raytheon
Aus einer Bauanleitung !
Die Schaltung dürfte sehr gut Nachbau- geeignet sein, darum noch Details dazu.

 

Der CK703
(Quelle Color Photo: ttp://www.wylie.org.uk/technology/semics/CK703.htm)

 
Die Abmessungen und Daten des CK703
Zum Vergrößern auf das unterstrichene Wort klicken

  
Chassis Draufsicht und Untenansicht.
Zum Vergrößern auf das unterstrichene Wort klicken

 
Transistorfassung, Konstruktionsvorschlag und Foto
Zum Vergrößern auf das Wort klicken
(Quelle: A Radio built using Crystal Triodes, from the January 1950 Radio & Television News Article.
http://www.rfcafe.com/references/radio-news/crystal-receiver-transistor-amplifier-january-1950-radio-television-news.htm)


1952: Schaltbeispiel Versuchsempfänger Zweikreiser mit dem Spitzentransistor A1698 von Bell/ Western Electric
(USA)
(Quelle: Rmorg)

1952: Nehezu gleiche Schaltung mit dem Spitzentransistor A1698 von Bell/ Western Electric (USA)
Quelle: Bauanleitung in der Zeitschrift Popular Science, Oktober 1952)


1953:  Audionschaltung
Diese frühe Schaltung
mit einem der ersten deutschen Spitzentransistoren "GT-A", einem Germanium- Audiontransistor, entwickelte Dr. Rost für die Hannoversche Firma "Kristalloden".
(Die Schaltung in der Originalveröffentlichung war übrigens fehlerhaft, hier bereits die Berichtigung nach Heft 22/2953 vorgenommen)
Der einstellbare Widerstand soll 50 KOhm betragen.
Die linke Batterie soll 0,5 V bereitstellen, dazu wird im Text ein Spannungsteiler aus 1 KOhm + 500 Ohm- Widerständen empfohlen. Die rechte Batterie wurde mit 5- 10 V (Taschenlampenbatterie) angegeben.
Spule etwa 80 Wdg. auf 8mm- Körper mit Kern, Drehkos 500 pF.



1953: Da die Schaltung gut für den Nachbau geeignet ist, habe ich sie weiter aufgearbeitet, nämlich die im Text beschriebene Ergänzung eingearbeitet (der Einfachheit halber statt Spannungsteiler ein Einstellregler), und die Bauelemente- Werte eingetragen.


1953: Audionschaltung.
Die Audion- Eingangsstufe wird in der FT als Emitterschaltung angegeben. HF- mäßig sieht sie aus, wie die Schwingschaltungen, die den negativen Widerstand nutzen. Es folgen 3- NF- Stufen.

(Fehler in Originalschaltung korrigiert)
Transistoren dürften GSN1/ GSN2 von Intermetall sein (andere gab es zu der Zeit von Intermetall ja nicht).

1954: Schaltbeispiel Gegentakt- Detektorempfänger mit dem Spitzentransistor VS200 von S.A.F (Deutschland).
Die Empfangsleistung kann durch Einsatz einer NF- Gegekopplung verbessert werden (gestrichelte Schaltungsteile). Dies ist aber stark frequenzabhängig.


Schaltbeispiel Audion mit dem Spitzentransistor VS200 von S.A.F (Deutschland)

1954: Rückkopplungs- Geradeausempfänger mit 2 Spitzentransistoren GET1 von General Eletric Company (GEC)
(Quelle: A Radio built using Crystal Triodes
http://www.wylie.org.uk/technology/semics/GEC/radio/article.htm
ref. zu "Experimental Crystal Receiver" in Wireless World 1954 Heft 1)


(Quelle: "Experimental Crystal Receiver" in Wireless World 1954 Heft 1)


1954: Rückkopplungs- Geradeausempfänger mit 2 Spitzentransistoren 2N110 von Western Eletric Company (GEC)
(Quelle: A Radio built using Crystal Triodes
http://www.wylie.org.uk/technology/semics/GEC/radio/article.htm
ref. zu "Experimental Crystal Receiver" in Wireless World 1954 Heft 1)


$- Transistor- Empfänger von Westinghouse Frankreich (1952)


Der Empfänger zur vorstehenden Schaltung


1954: Schaltbeispiel Superhet mit dem Spitzentransistor A1768 von Western Electric
(USA)




1955: Schaltbeispiel Russischer Superhet mit dem Spitzentransistor C2W (das "B" der russischen Schrift entspricht unserem "W"), die anderen Transistoren sind Flächentransis. Ursprünglich veröffentlicht in der sowjetisc hen Zeitschrift "Radio" 6/1955.

Der einzige Spitzentransistor arbeitet als Oszllator mit dem Effekt der negativen Widerstandskennlinie ("Dynatron"- Schaltung), siehe hier.



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