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Projekt 1, Ein Dreikreis- Geradeausempfänger

Projekt 1- Ein Dreikreis-Geradeaus- Empfänger

So, hiermit starte ich das erste Mitmach- Projekt, und hoffe auf interessierte Mitbauer oder Nachbauer.
Letzteres ist kein Problem- ich baue das Gerät vor, jede Phase wird getestet.
Erfahrene Bastler können gern ihre eigenen Vorstellungen verwirklichen, sich inspirieren lassen- so möglich, gebe ich Hilfestellung.

Was bedeutet "Ein Drekreis-Geradeaus- Empfänger" ?
Ein leistungsfähiger Geradeaus- Empfänger.
Üblicherweise erreicht man beste Leistungsfähigkeit mit der Anzahl der Kreise.

In historischen Rundfunkgeräten waren 3 Kreise die obere Leistungsklasse- nur wenige Hersteller wagten noch mehr, mit den damaligen Bauelementen war es extrem schwer- immerhin durfte in der Serienfertigung keine Zeit verschwendet werden, kritische Schaltungen zum Funktionieren zu bringen.

Einige historischen 3- Kreis- Empfängern wurden  gute bis sehr gute Empfangseigenschaften nachgesagt, damals war die Leistung der Geräte nahe an der von Superhets.
Ich wage zu behaupten: Ein sehr sorgfältig gebauter Geradeausempfänger kann auf jeden Fall die Leistung eines Superhet- Empfängers erreichen.

So wird das Projekt ein 3- Kreiser sein, weil die Teile gerade noch beschaffbar sind.
Entsprechende Teile vorausgesetzt, wären mit geringen Änderungen auch 4 oder 5 Kreise möglich.

Einen aufwendigen Geradeaus- Empfänger heute noch bauen ?
Warum nicht ? Das Konzept des Geradeausempfängers inspiriert schon seit 90 Jahren Bastler und Amateure.

Junge Funkamateure verdienten seither ihre Sporen mit dem 0-V-1, dem Einkreisempfänger mit nachgeschalteter NF- Stufe.
0: Anzahl der HF- Stufen,
V: Audion, meist mit Rückkopplung, da gibt's keine Zähler, klar, ein Audion gibt's nur einmal im Gerdeausempfänger,
1: EINE nachgeschaltete NF- Stufe.
Mit wachsender Erfahrung wurde das Gerät dann größer, "1-V-1", "1-V-2", "2-V-2", usw...
Später, irgendwann, wurde dann ein Superhet in Angriff genommen, oft ebenfalls ein Grundgerät, welches dann erweitert wurde.

Auch dieses Projektgerät wird stufenweise aufgebaut, jede Stufe optimiert, "das Gerät wird wachsen", von der Röhrenzahl, und auch von der Leistung.

Kann man so ein Gerät noch bauen, gibt es denn Material  ?
Auf jeden Fall.
Ich kann bei der Beschaffung behilflich sein.


Hat so ein Gerät heute noch einen Nutzwert ?
Ja.
Es gibt ja noch jede Menge AM- Sender.
Gerade heute kann man auf Fernsenderjagd gehen. Fast alle deutschen Sender sind abgeschaltet, die Skalen alter Radios sind abends krachend voll mit ausländischen Sendern, die nun hervorragend empfangbar sind.

Ich denke auch an die Nutzung des früher üblichen TA- Eingangs, zur Wiedergabe fremder Musik- Quellen, heute sind das CD- und DVD- Player, und andere Geräte.
Diese Geräte lassen Geräte in der alten Technik zur Hochform auflaufen.

Ich plane auch eine Triodenendstufe, HiFi- Fans stehen ja auf historische Trioden- Endstufen, mit  Röhren aus Großvaters Zeiten !
Ob meine Endstufe nun eine "audiophile Endstufe" wird... Ich denke, sie wird gut klingen.
Lachend


Welche Wellenbereiche ?
Zunächst Mittelwelle.
Der Grundaufbau mit viel Platzreserve gestattet einen Empfänger mit allen 3 Wellenbereichen: Kurz-, Mittel- uind Langwelle.
Allerdings muß man natürlich beachten, ob der Aufbau und die Bauelemente tauglich sind, wer einen Aufbau mit hohen Schaltkapazitäten hat, oder wer mit echten, historischen Röhren bauen möchte, könnte da evtl. Probleme in den hohen KW- Frequenzbereichen bekommen.
Eventuell würde ich das Problem auf andere Weise lösen, wie es damals nicht-oder extrem selten- gelöst wurde- dazu mehr bei den Schaltungsdetails.

Wie original oder authentisch ?
Ich übertreibe es nicht mit dem Originalitätswahn- doch sollte die "Anmutung" stimmen- einige moderne Bauelemente werden sich nich nicht vermeiden lassen, diese werden einfach "abgetarnt", in zeitgemäß passende Gehäuse eingebaut.

Welche modernen Bauelemente lassen sich nicht vermeiden ?
Vor allem Kondensatoren.
Alte Bauelemente für ein aufwendiges Projekt zu verwenden,ist vielleicht Erfahrenen Amateuren vorbehalten, die wissen, welche Kondensatoren an welcher Stelle noch eine hohe Lebenserwartung haben, ansonsten verbietet es sich, aus Gründen der Sicherheit und Betriebssicherheit.
Schließlich soll das Eigenbau- Gerät lange Zeit Freude machen.
Kondensatoren sind immer Kandidaten für die "Abtarnung."
In den Tips zu Restaurationen ist diese Methode ausführlich beschrieben, hier klicken.

Selengleichrichter... Neuteile sehr alter Bauformen sind kaum zu haben, alte haben oft schlechte Werte, die sich eher verschlechtern- Eine gelegentlich beobachtete "Selbstregenerierung" ist möglich, aber zugunsten langer Lebensdauer verwende ich solche Teile nicht ernsthaft.
Sollte ich in einer Schaltung einen Selen vorsehen, würde ich ein Altteil verbauen, aber eine getarnte Siliziumdiode die Arbeit tun lassen.

Widerstände aus heutiger Produktion sehen den alten Teilen nicht mehr ähnlich, wer also Wert auf historische Optik legt, muß sich auch hier etwas in Punkto Abtarnung einfallen lassen.

Transformatoren gibt es bei vielen Anbietern mit Abschirmhauben verschiedener Ausführung- die kann man so verwenden, ggf. einfach dunkelbraun oder schwarz lackiert, wie die historischen Vorbilder.

Anschlüsse/ Anschlußleisten mit Schrauben und Kordelmuttern, die in den frühen Jahren üblich waren, kann man nachempfinden, wenn man sie haben möchte.

Richtig gebaut, kann ein Projektgerät aussehen, als wäre es aus den 20ern/ 30ern, aber von jetzt ab genauso lange halten, wie die historischen Vorbilder.

Sooo.... Wie stellt sich der Edi so ein Gerät vor ???

So könnte der Grundaufbau "offenes Gehäuse" aussehen:
Grundaufbau offenes Gehäuse

So sieht der Grundaufbau "geschlossenes Gehäuse"
(mit Frontplatten- Zierleisten)
aus:
Grundaufbau geschlossenes Gehäuse

Warum 2 Varianten ?
Die offene Variante empfiehlt sich für Korbboden- Spulen, die waren damals steckbar, so kann man von oben die Spulen austauschen, zum Testen, Probieren, oder für andere Wellenbereiche.

Die geschlossene Variante empfiehlt sich für feste Spulen und Komplett- Spulensätze, dann sollte man ggf. einen Wellenbereichsschalter vorsehen, zweckmäßig eine alte Bauform, die die Wellenbereiche per Drehung umschaltet.

Außerdem kann man einen Lautsprecher in den Deckel montieren.
Lautsprecher an der Oberseite waren in der Zeit, als diese Bauformen verwendet wurden, noch nicht üblich, aber zugunsten Vermeidung von Lautsprecherkabel- Salat kann man das schon tun.

Natürlich kann man einen Lautsprecher auch hinter der Frontplatte vorsehen, das gab es damals gelegentlich.
Da muß man dann sehen, wie man mit den Bedienungselementen, bzw. den hinter der Frontplatte befindlichen Bauelementen klarkommt.

Geht beides ?
Ja !
Die Abmessungen, die ich angebe, gestatten die offene, aber auch die geschlossene Bauweise.
Der Deckel wird einfach aufgesetzt- geschlossene Bauweise.
Voila !
Zu beachten ist lediglich die größere Aufstellplatte, so eine gewünscht wird.


Das Gehäuse... sooo groß ???
Nun... die pure Größe gestattet Möglichkeiten, zu experimentieren, die Auf- Brett- Montage ist ideal, da kann man ein Projekt mit 3, 4 Röhren anfangen, und sich "hocharbeiten".
Und sooo groß ist mein Projektvorschlag nicht mal, es gibt weitaus größere Radios- etwa das 7- Röhren- Aufsatz- Empfangsgerät des Siemens PL70- Schranks, dieses ist 40 cm breiter, also sagenhafte 87 cm !
Oder wie hier:

(Quelle: oldradiobuilder.com)

Wie könnte das Projektgerät fertig aussehen ?
Ich kann gut mit Bildbearbeitung am PC, ich habe eine Darstellung eines Gerätes der österreichischen Firma Radione gefunden, welches meinem Entwurf ähnelt, und mit meinem Bildbearbeitungsprogramm am PC etwas gespielt.
Das Ergebnis ist das Gehäuse, welches ich als Handskizze entworfen habe.

Original:
Radione Radio

Hierüber stehendes Bild, umgearbeitet zu Edi`s Entwurf:
Edis Fälschung

Und weil`so viel Spaß macht... noch ein Fotos aus Edi's Fälscher- Labor:
Noch eine Montage- in Farbe.
Tatsächlich eine Fotomontage von mir- dieses Gerät gibt es nicht.
Das Gehäuse mit der schicken Frontplatte ist "Super Reinartz" von Elgin, USA, 1926,
der Senderwahlknopf in der Mitte und die kleinen Knöpfe  "Reinartz RHANN
"

Radione, Österreich, 1927 (damals wurden viele Geräte mit dem Reinartz- Audion gebaut),
die großen Knöpfe rechts und links vom E82W,
Huth, Deutschland, 1929.

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