AM- Generator-Modulator mit ICs
(Schaltung und Fotos unten)

Für meine Uralt- Radios mußte ein Sender her, der Musik meiner Musikquellen, oder vom UKW- Rundfunk, auf Mittelwelle zur Verfügung stellt.

Es gibt diverse integrierte Schaltkreise, die für genau 1 Aufgabe gedacht sind, und da optimal arbeiten, da liegt es nahe, solche zu verwenden.

2 Schaltkreise sind normale Radio- und TV- Bauteile, die heute nicht mehr verwendet werden, und in Massen in Ersatzteillagern der Radiowerkstätten herumoxydierten, da ich etliche noch aus meiner Zeit bei RFT hatte, wollte ich die nutzbringend verwenden.

Solche Schaltkreise sind nötigenfalls für geringste Beträge bei vielen Anbietern oder Ebay zu bekommen, manche für 1- 2 Euro im 10er- Pack.

Schaltungskonzeption

1. IC, Oszillator
Der erste IC ist ein Empfänger- IC A4100D (DDR) = TDA4100, er arbeitet nur als Oszillator. Beschaltung minimal. Der angeschlossene Schwingkreis benötigt keine Anzapfung. Direkt am Schwingkreis ist ein sauberer Sinus darstellbar. Wenn man ein industrielle Oszillatorspule verwendet, kann man aus der zweiten Wicklung auskoppeln.

2. IC, NF- Verstärker
Der zweite IC arbeitet als NF- Vorverstärker, umd niedige NF- Pegel verschiedener Quellen verwenden zu können.
Ich wählte den Kassettenrecorder- Vorverstärker A202 (DDR) = TDA 2002.
Mit dem an 2 Pins und Masse angeschlossenen Gegenkopplungsnetzwerk kann jede beliebige Frequenzgang- Kurve realisiert werden, für AM ist das gut, um die Bandbreite 9 KHz einhalten zu können, früher gab es in Sendern aufwendige "Eckmiller- Filter". Ich habe die Standard- Beschaltung verwendet.

3. IC, Regelbarer Verstärker als Modulator
Der dritte IC ist die Modulatorstufe. Ich wählte einen HF- bzw- Videoverstärker MC1350. Die Regelspannungseingang ist Arbeitspunktsteller und Eingang der Modulationsspannung.
Anmerkung: Die Mischstufe des Radio- ICs als Modulatorstufe zu verwenden, brachte keine brauchbaren Ergebnisse.

Der Ausgangsschwingkreis in der ersten Variante war nötig, weil ich ursprünglich am Pin 3 (Anschluß für vorgesehene Frequenzanzeige- Zähler) auskoppelte, hier war der Sinus aber nicht mehr sauber.
Die Ankopplung am Schwingkreis selbst liefert einen sauberen Sinus, und läßt auf den zweiten Schwingkreis verzichten, ein Widerstand reicht.

4. IC, HF- Treiber (optional)
Als optionalen vierten IC wählte ich einen HF- Vorverstärker MSA0711, der mit minimaler Beschaltung die HF am Ausgang bereitstellen kann. Gut, wenn man die Baugruppe als Werkstatt- Prüfsender betreiben möchte, da braucht man dann nur noch einen üblichen Ausgangsspannungsteiler nachschalten.

Im einfachsten Falle benötigt man nur den Oszillator-  und den Modulatorschaltkreis.

Aufbau
Ich habe die Schaltung komplett auf einer Lochrasterplatte realisiert, man kann sie aber auch Baugruppenweisem, aus 4 einzelnen, kleineren Platinen, realisieren.

Ich kopple die HF über ein Dämpfungsglied aus, und gebe es auf eine kleine Antennen- Verteilanlage, von der einige restaurierte Vorkriegsgeräte ihre HF beziehen.

Die saubere Sinusform ist leicht mit dem Oszilloskop an den Stufen- Ein- und Ausgängen nachzuverfolgen.

Frequenzbereich
Ich verwende nur 1 Festfrequenz.
Der Radio- IC kann aber -natürlich- alle Radio- Frequenzen darstellen.
Bei Verwendung der Schaltungsvarianten ohne 2. Schwingkreis (unten) kann der Schwingkreiskondensator durch einen Drehko ersetzt werden, dann ist die Schaltung durchstimmbar.
Es kann auch in der Variante mit 2 Schwingkreisen ein Doppeldrehko verwendet werden, der dann beide Schwingkreise abstimmt.

Möglichkeiten

Am Pin 3 kann ein Frequenzzähler angeschlossen werden, dazu war dieser Pin ursprünglich vorgesehen- natürlich mußte der Zähler an einem Empfängerschaltkreis- Oszillatorausgang die ZF subtrahieren.

Es kann auch mit dem Koppelkondensator direkt am Schwingkreis ausgekoppelt werden, eine extra Auskoppelspule war nur an der Spule 3901 gerade vorhanden, ist jedoch nicht unbedingt nötig.

Modulation ist bis 100% Modulationsgrad möglich.
Der HF- Regelverstärkerschaltkreis ist jedoch nicht als perfekter Modulator vorgesehen- der Klirrfaktor ist bei höchsten Modulationsgraden höher, als mit spezialisierten Modulator- Schaltkreisen.
Ein hoher Modulationsgrad ist aber auch nicht nötig, da dieser ohnehin viele Demodulatoren älterer Geräte überfordern wurde.

Die mögliche hohe Bandbreite dagegen wird von den Geräten angenommen, und Vorkriegsgeräte und Großsuper mit Bandbreitensteller laufen zur Höchstform auf, da sie dann einen wesentlich höheren Frequenzgang darstellen können.

Auf den NF- Vorverstärker- Schaltkreis kann verzichtet werden, wenn man höheren NF- Pegel, etwa vom Lautsprecher- Ausgang eines Radios, zur Verfügung hat.

Bei Verwendung als fester Modulator für ein oder mehrere Geräte kann auch auf einen Ausgangstreiber verzichtet werden.

Es gibt ähnliche Schaltkreise, die verwendet werden können, etwa A283 (DDR) = TDA1083, ein Radio- IC als Oszillator und NF- Verstärker.

Bemerkungen
Ich habe aufgrund hohem Störpegels meiner Umgebung, der in die Modulation einstreut, an allen Betriebsspannungs- Anschlüssen der ICs mit jeweils 1 Elko und 1 Keremikkondensator abgeblockt, darum sind scheinbar viele Bauteile nötig- es würde aber auch ohne diese Verblockung gehen.

Ideen zur Weiterentwicklung.
Es ist vielleicht eine gute Idee, die Baustufen einzeln zu bauen, und auf eine Trägerplatte zu setzen, dann kann man einzelne Baugruppen durch welche mit anderer oder speziellerer Bestückung ersetzen, etwa eine Baugruppe mit einem spezialisierten Modulator- Schaltkreis.

Wünschenswert wäre auch eine Pegelanzeige und Stellmöglichkeit für den Pegel.

Eine Pegel- Regelung wäre eher suboptimal- es gibt allerdings Audioprozessoren, die ähnliches leisten, auch als Programm für Computer, so daß man eine optimale Modulation erreichen kann. Im professionellen Rundfunk und Fernsehen ist "Optimod" dafür ein Begriff.

Erfahrungen
Die Schaltung ist seit Mai 2015 ununterbrochen in Betrieb, inzwischen eine zweite Platine ohne Ausgangsverstärker, wegen der direkten Ankopplung an die Radios ist hoher Pegel nicht nötig.

Modulationsquelle ist ein normales Stubenradio mit Audiokassettenrecorder, Auskopplung normal an Diodenbuchse/ Tonbandanschluß.





Einfachste Schaltung, nur 2 ICs

In Betrieb befindliche Schaltung, 3ICs

 

Mit Ausgangstreiber, LC- Auskopplung, mit Ausgangstreiber, 4 ICs


Mit Ausgangstreiber, RC- Auskopplung, mit Ausgangstreiber, 4 ICs

Download

Schaltung 1 (einfachste Schaltung, nur 2 ICs)

Schaltung 2 (ohne Ausgangstreiber, 3 ICs)

Schaltung 3 (mit Ausgangstreiber, LC- Auskopplung, 4 ICs)

Schaltung 3 (mit Ausgangstreiber, RC- Auskopplung, 4 ICs)