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Forschungsprojekt Audion Pendler Teil 1- Grundlagen, Entwurf und Aufbau

Forschungsprojekt Audion Pendler Teil 1- Grundlagen, Entwurf und Aufbau

Der Pendler- Grundlagen

Beim Empfang mit einem Rückkopplungsaudion erreicht man dann die größte Empfindlichkeit, wenn man kurz vor dem Einsetzen der Schwingungen ar­beitet.

Dieser günstigste Punkt ist je­doch schwer konstant zu halten, so daß man fast nie die volle Empfindlichkeit ausnutzen kann. Bewegt man nun die Rückkopplung um den Punkt der höch­sten Empfindlichkeit hin und her -das "Pendeln"- , dann überstreicht man bei jeder Bewegung einmal die Stelle der größten Laut­stärke

Mit der Hand kann man das nicht besonders schnell, klar.

Geschieht dieses jedoch so schnell, daß das Ohr die Veränderungen nicht mehr wahrnehmen kann, also etwa mit einer Frequenz von über 20 kHz, so hat man den Punkt höchster Empfindlichkeit innerhalb dieses Pendelns, da die Ausgangsspannung dann am höchtsten ist, hören wir den demodulierten Sender.

Wir haben jetzt einen Empfänger, der um ein Mehr­faches empfindlicher ist als das Audion mit normaler Rückkopplung.

Man nennt diese Art der Rückkopplung auch "Pendel- Rückkopplung", im amerikanisch7 englischen Sprachgebrauch "Super-Regenerativ" (Überrückkopplungs-) Schaltung.

Die Leistungssteigerung ist unter Umständen derart, daß man einen Sender, den man ohne Pendelrückkopp­lung gerade noch hört, mit eingeschal­teter Pendelrückkopplung gut im Laut­sprecher empfangen kann.

Dieses Prinzip erfordert also, daß man den Arbeitspunkt der Audionröhre, der ja den Schwingungszustand be­stimmt, durch eine Wechselspannung hin und her wandern läßt.

Schaltungstechnisch hat man für dieses Empfangsprinzip zwei Möglichkeiten: Entweder man erzeugt die Pendelfrequenz in einer getrennten Röhre („Fremdpendler“), oder man läßt die eigentliche Audionröhre selbst die Pendelfrequenz erzeugen.
Ein Beispiel zur ersten Schaltungsart ist in der Abbildung gezeichnet.


Schaltplan und Zeichnungen aus dem Artikel von C. Möller "Die Pendelrückkopplung", in "Funk- Technik" 1947, Heft 20

Die normale Regelung der Rückkopplung erfolgt durch den üb­lichen Drehkondensator CRk.
Die Röhre V2 mit dem Transformator T2 ist der Pendeloszillator, dessen Energie durchVeränderung des Abstandes der beiden Spulen l1 und L2 geregelt werden kann.

Diese Schaltung ist die betriebssicherste und läßt sich in allen möglichen Va­rianten bei jeder beliebigen Audionschaltung verwirklichen.

Für T2 kann man natürlich irgendeine Eisenkernspule mit den entsprechenden Daten ver­wenden; z. B. einen ZF-Kreis für 100 kHz.

Zweckmäßiger ist aber ein Spulenkoppler, der nach Abb. 4 leicht selbst herzustellen ist und sich bewährt hat.
Als Material kann l ... 2 mm starkes Pertinax oder auch Sperrholz dienen. Die Maße sollen nur einen Anhalt geben, lediglich die Abmessungen der Scheiben­spulen sind tunlichst einzuhalten. l1 ist der Resonanzkreis, dessen Frequenz bei etwa 20 kHz liegt. Die Kopplungs­spule L2 ist um eine Achse schwenkbar, so daß in einfacher Weise die Stärke der Pendelfrequenz geregelt werden kann.

(Bild und Textteile aus "Funk- Technik" 1947, Heft 20)


Nahezu die gleiche Schaltung, aber die Pendelschwingung ist zu/ abschaltbar.

(Bild aus Springstein "KW- und UKW- Empfängerpraxis" Kap. 11.1)

Dies ist eine Schaltung, welche die Abwandlung des Audions zum Pendler zeigt- Mit offenem S1 ist die Schaltung ein normalen Rückkopplungsaudion, durch einfaches Zuschalten der Oszillatorröhre wird die Anodenspannung der Audionröhre mit der zusätzlichen Sinusschwingung des Pendeloszillators beaufschlagt, damit sinkt bei der negativen Halbwelle der Pendelfrequenz die Anodenspannung auf einen Punkt kurz vor dem Empfangsmaximum, mit der positiven Halbwelle steigt die Anodenspannung auf einen Punkt kurz nach dem Schwingeinsatz.
Der Schwingkreis L1/ C1 bestimmt die Pendelfrequenz, der Kopplungsgrad der Oszillatorspulen L1/L2 bestimmt die (Sinus-)Spannung, und damit den Arbeitspunkt.

Das Projekt beginnt



Chassismaterial

Die Teile


Drehko. Sehr merkwürdig die Halterung der Stator- Plattenpakete- einmal zwischen Hartpapier- Klötzern mit Führungsrille, einmal mit einer Gummirolle !
Ist aber Qualitätsmaterial, der Gummi ist nach 80 Jahren immer noch elastisch.
Sehr schön: Der Drehko hat eigene Glimmer- Trimmer, parallel zu den Paketen.


Drehko- Unterseite


Rückkopplungs- Drehko, ein in den 30er Jahren üblicher Hartpapier- Drehko ("Quetscher", bekannt z. B. aus dem "Volksempfänger" oder "DKE".


Mittel/ Langwellen- Spulensatz- mit Spulenkoppler von Tiede, 30er Jahre.


Schaltplan


Spulensatz A III, vermutlich von AKE, solche Spulensätze wurden für Eigenbauten produziert.


Der Original- Schaltplanzettel dazu.
Ich bekam die beiden Spulensätze-sowie weitere Spulensätze und Teile- vor 46 Jahren in Berlin von einem alten Radioladenbesitzer geschenkt, da war ich 10 Jahre alt.


Netzteil eines Radiogerätes

Es wird erns, das Chassis ist bereit.

 
Chassis zusammengesetzt und gebohrt


Bedienelemente montiert: Ein/ Aus/ Lautstärke, Rückkopplung, Abstimmung (Welle + Durchführung fehlt noch), Spulenkoppler für Pendelschwingungsstärke, Wellenschalter Kurz/ Mittel/ Langwelle.
Einige Löcher für Elkos, Durchführungen, usw. vorgearbeitet, erste Verdrahtungen Spulensatz/ Wellenschalter



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