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Forschungsprojekt Audion Pendler Teil 13- Weiter Versuche und Audios

Forschungsprojekt Audion Pendler Teil 13- Weiter Versuche und Audios

Ich stelle hier mal ein Prinzipschaltbild ein, welches die Einkopplung der Pendelfrequenz am Steuergitter zeigt (Quelle: Vilbig: Lehrbuch Hochfrequenztechnik), sowie den korrigierten Schaltplan des Versuchsaufbaus (Korrektur am Fußpunkt Spulensatz, jetzt für alle Wellenbereiche).

Eingangsschwingkreis und Pendelfrequenzeinkopplung liegen in Reihe, wegen der stark unterschiedlichen Frequenzbereiche liegen beide Frequenzen gleichzeitig am Gitter an. Die Ausgangsspannung des Empfangschwingkreises ist sowieso klein, und auch die Pendelfrequenz kann aufgrund der Verstärkerwirkung der Röhre mit geringem Pegel hinzugefügt werden.

Auskoppelspule und Kondensator am Schwingkreis- Fußpunkt (10 nF) müssen nicht in Resonanz mit der Pendelfrequenz sein, der Kondensator soll nur das HF- mäßig "kalte" Ende des Schwingkreises zur Masse koppeln.

Die Schaltungen erklären auch die Verwendung des Spulenkopplers:
Ich wollte bei geringem Hub auch nur eine sehr geringe Pendelfrequenz- Spannung einkoppeln können, die Röhre kann bei auf maximalem Spulenabstand gedrehtem Spulenschwenker(geringe Pendelspannung = geringer Hub) also mit einer sehr geringen Pendelfrequenz- Spannung am Eingangskreis gerade genügend gesteuert werden, bei höherer Pendelspannung (= höherem Hub) geht die Schaltung in den die Röhre mehr bis vollends durchsteuernden Bereich, die "logaritmische Betriebsart", über.

Ich habe auch die Schaltung am realen Gerät jetzt genau so realisiert, wie in der unteren Schaltung dargestellt, kann jetzt auf allen Wellenbereichen die Betriebsarten Audion, linearer und logarithmischer Pendler realisieren.

Und wieder Versuche, Versuche, Versuche... laughing

Und... es funktioniert etwas, was NICHT (oder nur sehr schlecht) funktionieren sollte.
Nämlich... Langwelle.
Und das sogar einigermaßen gut.
Die Audios beweisen es.
Empfangen wird ein dänischer Sender auf 187 KHz.
Audio 3 ist der Empfang auf dieser Frequenz im Vergleichs- 6- Kreis- Super NORA W68, während ich die Abstimmung des Pendlers betätige.
Wenn der Pendler korrekt arbeitet, sollte das schwingende Audion nachweisbar sein, also ein benachbarter Empfänger, der die gleiche Frequenz empfängt, gestört werden.

Und- genau das passiert auch.

Allerdings ist auf dem starken Langwellensender Deutschlandfunk dann doch eine Störung durch eine Oberwelle der Pendelfrequenz hörbar. Aber, aufgrund der recht sauber sinusförmigen Pendelfrequenz und des geringen Einkopplungspegels, sehr gering.

Ich hätte das nicht erwartet, die Schwingkreise der unteren Frequenzbänder sollen nicht so schnell anschwingen können, daß ein Pendler zufriedenstellend arbeitet.
Genau das geht aber.
Lediglich die Empfindlichkeit ist auf LW ist wesentlich geringer. Die anderen Pendler- Eigenschaften sind aber auch hier voll nachweisbar.

Übrigens ist auch die Audioqualität bei hohem Hub recht gut, und aufgrund des tiefen Frequenzbereichs läßt sich hervorragend die Einengung des Tonfrequenzbereichs bei schmaler Einstellung demonstrieren.

Audio Pendler LW schmal

Audio Pendler LW breit

Audio Pendler LW in NORA

Audio Pendler Hub hoch

Audio Pendler LW schmal 2

Audio Pendler LW breit 2

Audio Pendler LW in NORA 2

Audio Pendler Hub hoch_2


Die alte (Fremd-) Pendlerschaltung funktioniert offensichtlich auch bei tiefen Empfangsfrequenzen noch.
Das habe ich aufgrund von Berichten einiger Audion- Bauer nicht erwartet.

In der historischen Literatur steht allerdings NICHT, daß ein Pendler bei den unteren Mittelwellenfrequenzen und Langwelle nicht funktioniert, nur, daß der Pendler hier keine Vorteile mehr hat.
Und das ist hier bestens bestätigt.

Ich werde auch Mittelwelle testen- das kann ich jedoch nur spätabends, tagsüber ist auch mit einem guten Super überhaupt kein Rundfunksender empfangbar, nur ein extrem hoher Störpegel. Jedoch können auch einige Störfrequenzen selektiert und angehoben werden.

Ich nehme nicht in Anspruch, einen "Super- Pendler" gebaut zu haben, ich bin selbst überrascht über die guten Ergebnisse einer lange als suboptimal und überholt geltenden Schaltung.

Ich werde mich also weiter damit befassen.

**********************

So, hier noch die Audios für Mittelwelle.

 

 

Auch hier... bewährt sich die antike Schaltung von Möller, sie funktioniert einwandfrei, da gibt's nichts.
Das Audion schwingt, es ist also Pendlerbetrieb da, die Bandbreite ist sehr gur einstellbar, von sehr schmal, mit Tonumfangsbegerenzung, oder breit, mit guter Qualität.

Das erste Audio:
Audio Pendler MW durchstimmen

Das Durchstimmen des MW- Bereichs, bei einem Hub zwischen "Gering" und "Mittel".
Die Sender erscheinen teils laut, teils sehr leise.
Jedoch kann nahezu jeder schwache Sender durch Aufdrehen des NF- Teils und/ oder mit der Rückkopplung auf verständliche Lautstärke "herangezogen" werden.
Das Audio zeigt die übliche Abend- Sernderdichte am hochfrequenten Ende, hier ist die Empfindlichkeit gut.
Unterhalb etwa 1000 KHz wird die Empfindlichkeit dann doch schwach, jedoch lassen sich Sender meist noch auf verständliche Lautstärke "heranziehen".
Die Einstellung auf schwache Sender ist kritisch, wie beim reinen Audion ist sie "mit Fingerspitzengefühl" vorzunehmen.
Einen wahrscheinlich arabischen Sender habe ich in diesem Audio mal etwas "herangeholt".

Das zweite Audio:
Audio Pendler MW Araber

Es demonstriert mit dem arabischen Sender das Verstimmen nach linkes und rechts bei geringem Hub, deutlich ist ein "Herunter- und Hoch- Geräusch" zu hören, aber nicht wie das Rückkopplungspfeifen der Volksempfänger, eher ein hohles Rauschen in an/ absteigenden "Tonhöhen".
Aber:
In der Mitte, wo beim normalen Audion nur leiser Empfang innerhalb des Schwebungsnulls hörbar ist, tritt beim Pendler die Modulation deutlich und klar hervor.

Dann ist in der zweiten Hälfte des Audios derselbe Sender bei Verstimmen unter Hubstellung zwischen "Mittel" und "Hoch" zu hören.
Nun wird der Sender beim Verstimmen einfach nur leiser, wie beim Super. Der Tonfrequenzumfang ist aber höher, bei guter Feldstärke bis hin zu richtig guter Tonqualität.

Es ist interessant, daß mit der Fremdpendlerschaltung eine Wahl zwischen hoher Trennschärfe und guter Tonqualität möglich ist.

Eine Sache noch: Die Ausgangs- NF enthält noch Pendelfrequenz, die den nachfolgenden Verstärker im oberen Bereich übersteuert, die also besser weggesiebt werden müßte. Ich habe wegen der Notwendigkeit der oszillographischen Darstellung darauf verzichtet.

Ich denke, die Audios beweisen, daß eine Pendlerschaltung auf den AM- Bereichen besser sein kann, als gemeinhin angenommen wird.
Auch ist Empfang auf allen AM- Bereichen, von Kurzwelle bis herunter zu Langwelle, möglich, wenngleich mit tiefer Frequenz der Pendler nicht mehr so vorteilhaft angewandt werden kann- die Funktion bleibt erhalten, und es ist bei nicht allzu schwachen Sendern auch Empfang in guter Audio- Qualität möglich.

Ich denke, die guten AM- Eigenschaften des gebauten Pendlers sind zum großen Teil durch die sehr saubere Sinusschwingung des Pendeloszillators begründet. Die Selbstpendler arbeiten meist mit Impulsen, obwohl es einige Schaltungen mit einer Trafo- Rückkopplungsschaltung zur Pendelschwingungs- Erzeugung gibt, diese könnte möglicherweise ähnliche Ergebnisse bringen.

Bei sorgfältigem Aufbau, sowie einigen Erweiterungen (variable Antennenkopplung, SSB- Uberlagerungsoszillator, NF- Filter, gute Endstufe) kann man die antike Pendlerschaltung also tatsächlich als (AM-) Allwellen- Stationsempfänger und auch als recht guten Rundfunkempfänger nutzen.

 

 

 

 

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