Umbau des Trafos für den Breitbandwobbler

Umbau "Monstertrafo" des "Breitbandwobblers

Ich hatte nur Sicherungs- Angaben, sowie die Spannungen an den Lade- Elkos, daraus habe ich die Rohspannungen überschläglich ermittelt.
Ich teilte, um bei Fehlberechnung nicht den gesamten Monstertrafo neu wickeln lassen zu müssen, die vielen Wicklungen auf 4 Trafos auf. Platz war genug.
So übergab ich die Angaben über @Rema2080 an einen Trafowickler.
Dieser berechnete die Windungszahlen zu den Rohspannungen, und wickelte die Trafos, allerdings mit anderem Kernschnitt (L- Schnitt statt M), und weil genug Wickelraum da war, machte er drei draus.

Eine Wicklung ist tatsächlich 1,2 KV !!!
Die Hochspannung wird dann via Greinacher/ Villard- Spannungsvervielfacher- Schaltung ("Greinacher- Kaskade") sogar noch verfünffacht !!!
Das speist die Anode einer 47 cm- S/W- Bildröhre.
6 KV reichen, weil keine Bildfläche, sondern nur eine Linie (Oszillogramm) geschrieben werden muß.

Ich hatte Befürchtungen, daß die Spannungen evtl. zu gering sein könnten, gefühlsmäßig fand ich es teils knapp, die Rohspannungen sind schon wesentlich kleiner als die Ladeelko- Spannungen, obwohl ich schon einen stark idealisierten Trafo mit geringem Innenwiderstand annahm, demzufolge schrieb ich dann auch sicherheitshalber eine wesentlich höhere Strombelastbarkeit vor, Schei.. wat auf ein paar Gramm Kupfer. :D

Die Trafos funktionieren perfekt ! Nur die 10 V- Angabe hätten 3- 4 V mehr sein können, da hatte ich doch etwas knapp berechnet. War übrigens eine 6,3 V- Röhrenheizung, Gleichstrom, für 2 hochempfindliche Eingangsröhren EF 86.
War aber kein Problem, das betreffende Netzteil hatte einen 56 Ohm- Widerstand (ähnlich dem "Schutzwiderstand" in Röhren- Netzgleichrichterschaltungen) in der Leitung vom den Zweiweg- Germanium- Leistungsgleichrichterdioden zu Ladeelko/ Stabilisierungstransistor (übrigens ein uralter OC 826), der 56 Ohm wurde einfach gebrückt- funktioniert, voilá !

Auch der Hochspannungstrafo funktioniert, da habe ich nur eine Plast- Abschirmung der Lötanschlüsse vornehmen müssen.

Das Gerät ist noch in Arbeit, da inzwischen viele alte Kondensatoren -die recht guten DDR- "Gold- C's"- doch langsam den Geist aufgeben, und meßbar Restsröme zeigen.
Nun ja, genau 50 Jahre- ich denke, da kann man nicht meckern.
Einige Kondis habe ich schon gewechselt, da es sich um ein Meßgerät handelt, welches stabilisierte Spannungen verwendet, stimmen die Spannungen nach dem Kondensator- Ersatz innerhalb von Toleranzen von etwa 1 % (!), die man dann aber auch noch nachgleichen kann.

Nochmals Dank an @Rema2080 für die Vermittlung !
Edi


Der Monstertrafo, mit Größenvergleich.
Ja, richtig... der Trafo hängt tatsächlich, wie ein Automotor, in Gummi- Silentblöcken !
Und schwer wie Sau isser, 4 mm starke Eisen- Streben halten das Ding.
Komplett vakuumgetränkt.

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Trafoschaubild des Originaltrafos, bereits die überschlagenen Werte

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Mein Vorschlag der Aufteilung

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So kamen die Trafos bei @Rema2080 an. Aufteilung in 3 Trafos.
Links Trafo für Heizung & Beleuchtung, rechts Anoden- und Transistor-
Versorgungsspannungen, unten 1,2 KV Bildröhren- Anodenspannung

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So hat der Trafowickler die Trafos realisiert, die Anoden- und Transistor-
spannungswicklungen auf 1 Trafo zusammengefaßt.

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So kamen die Trafos bei mir an, waren auf die Holzplatte geschraubt.

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Neue Grundplatte, irgendwo müssen die Trafos ja rauf.
Die Blech- Grundplatte habe ich aus der ausgestanzten Fläche eines
Farbbildröhren- Maskenrahmens gebaut, ich arbeitete ja mal beim Bildröhrenhersteller WF.

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Trafo- Ersatz, auf die Blechplatte montiert, welche dann in den Gummisilentern hängt.

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Erster Aufbauversuch.
Die gelbkadmierte Abschirmung (ich hab' sie einfach mal mit Messingspray schick gemacht)
ist ein Band aus Dünnblech, 6- mal gewickelt !!!

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Aufbau fertig, die Grundplatte mußte ich -der Befestigung wegen- umdrehen.
Rechte Anschlußseite.
Der kleine Trafo ist der 1,2 KV- Trafo, zwischen Abschirmwand
und Anschlüssen mußte ich wegen Korona- Bildung
(Luft ionisiert, kurz vor Funkenüberschlag) eine Plast- Scheibe plazieren.

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Linke Anschlußseite.

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Da die Anschlüsse natürlich nicht mehr stimmen, wurden alle Trafo- Anschlüsse
an lange Litzen angeleint.
Kann man tun, den Querschnitt habe ich ausreichend überdimensioniert,
und es sind ja nur 50 Hz.

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Und die Leinen verbinden wie Taue den Trafo mit seinen Abnehmern.

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Trafo mit Abschirmung eingebaut. Paßt perfekt.

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Garät funktioniert wieder.
Perfetto !