OG2-31 Fehlerbeseitigungen Baugruppe VV300

OG2-31 Fehlerbeseitigungen Baugruppe VV300
(Fotoserie unten)
Weiter geht's mit der Y- Baugruppe VVV300, die im OG2-31 drin war, und 
gar nicht funktionierte, weil 2 Transis ihre Köpfe abgeworfen hatten.

Die Beine waren durch die aggressive Säure der PVC- Schlauchstücken
dermaßen angegriffen, daß die beim Berühren mehrmals brachen.
Da war nichts mit neuen Transi an die alten Beine anlöten.
Also... alte Transi- Anschlüsse raus, neue Transis einlöten.

Bei diesem Exemplar VV300 sind die Drähte an den Platinen großzügiger
bemessen.

Ich konnte die Endverstärker- Platine, auf der die Transis zu ersetzen
waren, nach dem Ablöten zweier Drähte zur Ablenkplatten- Buchse etwas
"anlupfen", uned eine Isolierband- Rolle zwischenstecken, so daß ich mit
einem kleinen Lötkolben an die Lötstellen der Transis kam.

Ein SF 136 war mühelos zu ersetzen, ein BSY24 der Endstufe war in etwa
in Platinenmitte eingebaut. Aber- nun erreichbar.

Ich habe allerdings keine BSY34. Dieser Transi verträgt immerhin Uce
60V, Ic 600 mA. Ist der einzige DDR- Transi (gibt's von RFT und Siemens)
im TO39- Gehäuse mit diesen Daten.

BD137 im SOT32, 60V, 1,5A, habe ich noch... wäre vielleicht noch
alternativ verwendbar.
Ich fand einen 2N2219 im TO39, 30V, 0,8A,  auf einer alten HF-
Leistungsendstufe von Schlumberger- ok, der kam mir recht.
Ist etwas knapp mit der Uce, die ist aber nur 25 V.

Also... Eingebaut. VV300 Rein in den Oszi.

OK- 2 Strahlen erscheinen, und lassen sich auch korrekt verschieben.
Wenn die Baugruppe warm wird (Röhren- Eingang !) kommt allerdings auf
beiden Kanälen eine Fremdspannung  niedriger Frequenz auf den Schirm,
vermutlich Netzfrequenz.
Könnte sein, daß irgendwo eine Masse fehlt, evtl. auch was vom Netzteil,
wo ich ja gestern einen in der Gegend herumlungernden Draht einer Elko-
Masse erwischte.
Manchmal geschehen Zeichen und Wunder...
Auf einmal bricht das Oszillogramm zusammen, sieht aus, als ob der Brumm wieder da ist, dann auf einmal... beide Strahlen da, einwandfrei verschiebbar, und beide Verstärkerzüge funktionieren auch, nur die Schalter sind kratzig, und die Steller eben kaum noch wirksam, weil mechanisch beschädigt. Aber eine Grundeinstellung geht. Auch Triggerung/ Synchronisierung ist ok.
Diese VV300 ist also in wirklich schlechtem Zustand- und die Potis wechseln... das ist Strafarbeit, die halbe Baugruppe ist zu zerlegen. Die DDR- Potis dieser kleinen Bauart im runden Alu- Gehäuse taugten nichts
Aber es geht- es war möglicherweise nur ein Kontaktproblem an einem der Schalter,es war ja die Baugruppe, bei der ich die Leiterplatten ausbauen mußte, um die Transistoren mit den abgebrochenen Beinen wechseln zu können. Für Genießer die Seitenansicht der Baugruppe. Mehrere Potis sind zu sehen, und dann gibt es eine irre mechaniche Konstruktion: Eine Außenachse mit einem über ein 90° Umlenkgetriebe betätigten Spannungsteiler ("FEBANA- Schalter"), die Innenachse dreht ein Feinstellpoti, und kann außerdem noch über Zug/ Druck einen Schalterleiste betätigen. In einige Potis hat schon jemand ein Loch zum EInsprühen von Kontaktmittel oder Öl gebohrt. Das allerdings mache ich auch, weil man sonst nichts machen kann- die Potigehäuse sind dicht geschlossen. Aber nur reingebohrt, nicht entgratet- so ist das unsaubere Arbeit. Übrigens bohrt man auch nicht mit einem Bohrer einfach so rein- da muß eine passende Hülse auf den Bohrer, daß dieser nur die Gehäusewand durchbohren kann, sonst ist das Innenleben hinüber ! Und das hier ist der Horror, das sieht man selten- Was ich nicht schon beim Tausch der Transis entdeckt habe: Ein Poti ist kaum noch zu erkennen, da hat jemand mit einem Schraubenzieher und Hammerschlägen drauf das Potigehäuse total zur Sau gemacht. Das Gehäuse ist gleich dem vom Poti darüber ! Immerhin ist noch Funktion da, aber es setzt beim Drehen aus, und überdreht, die Anschläge sind platt. Vielleicht wollte der "Techniker" die Verstärkung durch Vergrößerung des Drehwinkels erhöhen... :-)
 

Großbild



Ein Poti ist gar nicht mehr als solches erkennbar- es sind aber 2 gleiche eingebaut !
Wer sowas tut, dem müßte man richtig herzlich auf die Finger hauen...


Transistorentausch in der VV300- Baugruppe, die Transistoren sind nach Anheben der Platine gerade noch mit dem Lötkolben erreichbar.

 

 

 

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