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Nach- Restauration Graetz 48 GW, Teil 6

Nach- Restauration Graetz 48 GW, Teil 6
Nachtrag zur Restauration
(Fotos unten)


Wie in den vorhergehenden Beiträgen zu sehen, war da noch einiges nicht so toll.
Der Lautsprecherstoff war mit normalen Waschmitteln nicht sauber zu bekommen.
Aber ich las in einem Forenbeitrag von einem "Javelwasser" (Eau de Javel), und der Verfasser, den ich anschrieb, schickte mir netterweise sogar einen Kanister von dem Zeug. Ist  nicht mal teuer.

Also nach Angaben auf dem Kanister angemischt (etwa 1:10 mit Wasser verdünnt), rein den Stoff nebst Holzplatte, über Nacht liegengelassen.

Phantastisch ! Der Stoff von 1938 sieht danach aus... wie aus dem Laden !

Allerdings... hatte ich den Stoff auf dem Lauti- Brettchen mit Reißzwecken festgemacht, damit der Stoff nicht einläuft, falls sich der Kleber löst.
Das mit den Reißzwecken war keine gute Idee.
Voll die Rostflecken. Da habe ich richtig in die Schei..e gegriffen !!! sealed
Das Eau de Javel griff nämlich das Metall der Zwecken an.

Und Rostflecken bekam selbst dieses scharfe Zeug nicht weg.
Aber Omas Hausmittel schaffen sowas !!!

Nämlich Saft einer Zitrone, mit viel Salz gemischt, mit einer feinen Bürste raufgerieben, eine Nacht einwirken lassen. Am nächsten Morgen war fast alles weg- wo noch Reste des Rostes sind, das ist nicht zu sehen, ist unterm Holz.

Nochmal mit duftendem Shampoo nachgewaschen, trocknen lassen, Sprühstärke, um den Stoff etwas steifer zu bekommen... Voilá !

Nun ist durch die zweite Nachbehandlung der Stoff schon fast ZU hell geworden, die schönen Goldfäden sind noch da, aber stechen nicht mehr so hervor
Dafür ist der Stoff nun astrein sauber.

Dsa war mir eine Lehre.
Das nächste Mal nehm`ich Plastik- Wäscheklammern.


Letzte elektrische Arbeiten:

Inzwischen von Jan Wüsten ein Doppelelko 2 x 32 µF, und von einem anderem Forenmitglied kam eine sehr gute CY 1 rüber.

Die CY hatte es in sich- die hat mehr als 100 % Power ! Die wickelt fast den RPG- Zeiger um den Anschlag.
Mit der CY 1 und Schutzwiderstand in Reihe mit der Lampe, 20 Ohm (Johanns Tabelle), hatte ich mehr Anodenspannung, als mit Si- Dioden plus 100 Ohm Schutzwiderstand.
Also, einfach höheren Schutzwiderstand rein. Habe ich einfach empirisch ermittelt (durch Probieren). 250 Ohm, dann war's gut.
OK, der höhere Sieb- Elko hat sicher Anteil daran, daß soviel Karbid aus der Gleichrichtung kommt.

Jedenfalls haben die Röhren die Anodenspannungen, die im Schaltplan angegeben sind, die stimmen sogar recht gut überein, Differenz 0 - 5 V. Bei Spannungen zwischen 100 V und 200 V ist das ok.

Damit ist die Reparatur, die dann doch eine Restauration wurde, durch.
Der 48 GW spielt jetzt sowas von gut, das hat sich richtig gelohnt.

Edi

Bild
Der Stoff nach der Reinigung mit Eau de Javel (und der "Entrostung" des Stoffes... :D 
Unten sind noch Rost- Reste zu sehen, aber die sind nicht
mehr zu sehen, wenn die Schallwand wieder montiert ist, 
Die Rostflecke sahen vorher absolut schlimm aus.

Bild
So sieht der Stoff aus: Durchwirkt mit wunderschönen Goldfäden.
Dank "Javelwasser" wie neu- das ist noch der Original- Stoff von 1938 !

Bild
CY 1 und 2 x 32 µF- Elko sind jetzt drin.

Bild
Mit Mickymaus und Burgen- Anstecker- die bleiben. 
Micky ist sowieso auf den Stoff geklebt- und der benutzte "Dousan Rapid"- Kleber (DDR) hält seit über 40 Jahren.

Fazit:
Einem Großsuper der letzten Jahre der Röhren- Ära wird er keine Konkurrenz sein, trotzdem: 
Der alte Graetz spielt an einer guten Antenne hervorragend- nach meiner Erinnerung besser, als er es je tat.
Erstaunlich ist die Empfindlichkeit und Trennschärfe, überhaupt die Leistungsfähigkeit der eigentlich nur normalen Superhet- Schaltung.

Ich denke, das liegt an der Materialwahl und Verarbeitung- damals hat man sich auch für Mittelklasse- Radios schon viel Mühe gegeben.

Damit ist die Restauration endgültig fertig.

Und hier noch was für weitere Besitzer eines solchen Gerätes: Eine Servicemappe, die ich aus vorhandenen Unterlagen und eigenem Material erstellt habe.

Edi- Servicemappe Graetz Super 48 GW

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