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Der Skalentrieb- DIe Paternoster- Skale

Der Skalentrieb- Die Paternoster- Skale

Dem Skalenantrieb muß ich eine eigene Seite widmen, denn dieser ist besonders.
Diesen Skalentrieb kennt man als "Lichtzeiger- Skale", irgendwo las ich die Bezeichnung "Paternoster- Skale", das trifft genauso zu.

Um eine längere Skale zu bekommen, hat man hier mechanisch getrickst.
Das Ergebnis nannte AEG "Optik und Kinematik".
Der Skalenantrieb funktioniert mit "Lichtzeigern", die einen Lichtstreifen auf die Skale projizieren.
Der Lichtstreifen wandert mit der Drehbewegung des Senderwahlknopfes links hoch, und rechts herunter, zurück umgekehrt- eben wie ein Paternoster- Aufzug.

Sicher wäre es möglich gewesen, die gleiche Skalenlänge auf der Front quer zu realieren. Die Skale wurde eben geschaffen, um das doppelte Frontfenster mit ausreichendem Platz für Sendernamen und vertikalem Zeiger zu ermöglichen.

Hier animierte GIF- Bilder- es braucht evtl. Ladezeit, bis es flüssig läuft:

Erster Test

Die zerfallenen Drähte der Beleuchtung und die schwarz gebrannten Skalenbirnchen sind jetzt ersetzt

Und so sieht der "Geadem"- Skalentrieb fertig aus.

Auf einen solchen Antrieb muß man erst mal kommen !

Rein mechanisch werden hier von einem sehr präzise ausgeführtem Friktionsantrieb und parallelogrammförmig angeordeneten Hebeln sogenannte "Lichtzeiger" (Glühbirnchen in einem mit einem Schlitz versehenen Kästchen) hinter der Skalenfront- Glasscheibe in vertikaler Richtung und hinter den Skalenabschnitten, scheinbar aufeinanderfolgend, geführt.
Alle Teile bestehen aus Metall und Bakelit.

Nach Reinigung und Ölen der Lagerstellen ist die Führung nach 88 Jahren so leichtgängig und präzise wie am ersten Tag !!!

Heute ist eine solche Mechanik kaum noch bezahlbar.

Bekannt ist der Friktionsantrieb (Reibungsantrieb) einer größeren Metallscheibe durch kleinere übrigens vom "Volksempfänger" VE301 des "Dritten Reichs", die VE301 wurden ab 1933 in Massen auf den Markt geworfen.
Der VE- Skalentrieb ist aber äußerst billig gemacht.

Friktions- Antriebe als Grundlage für luxuriöse Skalen verwenden aber auch viele andere Geräte, und es sind mit die präzisesten Skalentriebe (für Normal- Radios), die je gebaut wurden !
Etwa der Geradeausempfänger Seibt "Tannenberg" und der Großsuper Körting "Ultramar".

Hier die Beschreibung des Skalentriebs von AEG selbst (Quelle: AEG- Mitteilungen, August 1932):

Hier noch 2 Bilder eines Skalentriebs gleicher Bauart, aber im Gegensatz zur Mechanik des "Ultra- Geadem" in der vorstehenden Beschreibung ist es eine Vollmetall- Ausführung,
ich bekam die Mechanik dazu- sie ist funktionstüchtig, paßt aber nicht zu dem Chassis,
es gibt aber mehrere Radios von AEG mit dem Namen "Geadem", wahrscheinlich ist es die Skale einer anderen Version.
Diese Mechanik hat einige Hebel mehr, das entspricht mehr dem Hebelwerk der vorstehenden Beschreibung.
Zudem ist unten noch ein Lampengehäuse, vielleicht für eine Wellenbereichs- Anzeige.

Mit dieser Skalenmechanik könnte man einen Eigenbau bestücken. Eine solche Skalenmechanik ist ist ja nun wirklich selten, und wahrscheinlich gibt es keinen Eigenbau damit.
Allerdings ist die Achsbohrung des Drehkondensator- Rades größer, da müßte man eine Adapterhülse oder eine Achsverlängerung mit dem höheren Durchmesser anfertigen (lassen).