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Restauration Siemens SB 780, Teil 12- Fertigstellung Anlage

 Restauration Siemens Schatulle "Majestoso" SB 780 (De, 1949/50) m. Platte u. FB, Teil 12, Fertigstellung Anlage

So... Eeeeeeendlich fertig.
laughing

Ich kam erst Donnerstag-Nacht nach Hause, inzwischen waren die Kristallsysteme des PW1 gekommen, da hatte es ein Problem mit der Nadelhalterung der restaurierten Kriställchen gegeben, welches Hr. Schmidt aber gelöst hat. (Vielen Dank !)

Eingebaut- die Kristalle spielen mit der Saphirnadel, wie neu..

Der Klang ist... phänomenal !
Ich hätte nie gedacht, was eine 66 Jahre alte Anlage herzugeben vermag.

Der Besitzer war Orchester- Musiker, und wollte damals das Beste haben, was für Geld zu haben war, und ließ sich seine Traum- Anlage von Fachleuten zusammenstellen.
Man muß jetzt also den Klang der so existierenden Gesamt- Anlage sehen- mit einem anderem Verstärker- (Radio-) Gerät ist es... eine andere Anlage.

Die Schatulle als Platten- Verstärker bringt so abgrrrrrrrundtief rrrrrrollende Bässe... unglaublich.
Der mörderliche Tiefton- Lautsprecher (30 cm Durchm.) bringt mit 4 Watt (!) alles zum Beben.

Da halten die PW1- Kristalle nicht gegen, das gibt ein gleichmäßiges Hintergrundrumpeln.
Auch der obenauf stehende HiFi- Vinylplattendreher von Ziphona (DDR, 80er Jahre) mit Magnetsystem und elektronischem Entzerrer ist hin- und mitgerissen, das hatte ich schon nach der Restauration der Schatulle, und Einspeisung von Vinylplatten festgestellt.

Selbst das herunterdrehen der Tiefen ist nicht genug- so habe ich, mangels geeigneter Unterlagen, die Geräte auf alte, sehr dicke Autositzbezüge gestellt.
Damit geht es.
Später kommen natürlich besere Unterlagen her, etwa dicke Filzmatten, vielleicht Gummi.
Immerhin wiegt die Schatulle... fast 30 KG ! (original 27,5 Kg, aber ein UKW- Teil wurde nachträglich eingebaut)

Gute Schellacks der 30er Jahre werden mit einem hervorragenden Baßfundament versehen- es ist nicht die geringste Anhebung der Tiefen nötig, wie in einigen Schaltungen empfohlen, im Gegenteil, ich muß Tiefen zurücknehmen.
Das Nadelgeräusch kann man mit sehr geringem Herunterdrehen der Höhen stark gedämpft werden, ohne merkliche Verluste der Höhen des Musikinhalts.

Ich habe mein "Büro" umgeräumt, um der Anlage einen Ehrenplatz zu geben, gegenüber Fernseher und Anlage steht die Couch.
Ist noch nicht optimal, wird später sicher noch anders gestellt.
Geblieben ist noch die sehr in Mitleidenschaft gezogene Furnierung, das mache ich in der warmen Jahreszeit.

Die Fernbedienung ist ok, muß nur angestöpselt werden, ich benötige sie am jetzigen Aufstellungsort nicht, da ich genau vor den Geräten sitze.

Ich werde dann noch ein Verteilerfeld für die verschiedenen Schallquellen bauen



 Um mal zu zeigen, was der Tiefton- Lautsprecher pustet... ich habe ein Stück Video zu einem animierten GIF gemacht.
Kein Trick, der Schallwandstoff bebt wirklich so.
OK... der Schallwandstoff könnte vielleicht straffer sein, ich werde gelegentlich mit einem Hausmittel (Spraydose, "Sprühstärke") dafür sorgen- aber der Stoff dieses Gerätes ist nicht "labberig", die alten Tieftöner lassen auch straffste Bespannungen deutlich zittern.


Ich versuche mal, die Wechslerfunktion darzustellen. Nachdem ich dafür gesorgt habe, daß die Wechslerachse aufgesteckt und abgezogen werden kann, wie es vorgesehen war, kann ich diese Funktion nutzen, wenngleich ich es eher selten tue.

Funktioniert schon genial. Siemens bewarb den PW1- Wechslertrieb als narrensicher.

PW1 schiebt ein "Messer" zwischen die unterste und die darüberliegende Platte- man kann unten links an  der Platte das vordere Messer gut beoabachten.
Danach wird die Platten- Auflage einfach weggeklappt ("Abwurfklappen"), die jeweils unterste Platte stürzt ab, und der Tonarm auf sie.
laughing

(Hier ist ein Video als GIF, wenn nicht zu sehen, bitte warten... kostet etwas Ladezeit)

 

Hörtest

Testaufbau. Mangels Mikrophonständer (zur Zeit woanders) habe ich das Mikrophon auf ein Kissen, dieses auf einem Keyboardständer, gelegt.

Test der Anlage, eine Schellackplatte aus den 30er Jahren.

Mit Mikrophon sehr dicht vor dem Lautsprecher der Schatulle aufgenommen.
Beim Abspielen bitte die Tiefen Ihrer Anlage auf Null drehen, keine Absenkung, keine Anhebung- die Schatulle hebt ja bereits die Tiefen an, zund nicht wenig.
Auch die Höhen bitte auf Null.

So sollten Sie genau das hören, was man mit dem Ohr so dicht am Lautsprecher hört.

Anders ist es übrigens nicht möglich- der Hall des Abspielraumes (die sog. "frühen Reflexionen"), auch wenn dieser vom Hörer an der Stelle des Mikrophons nicht wahrgenommen wird, würde bei größerer Distanz Mikrophon- Lautsprecher einen "Waschküchen- Klang" hervorrufen.

Die Geräusche beim Aufsetzen und Einschwenken in die Auslaufrille/ Auslösung der Abschaltung habe ich belassen.

Ich habe mit leichter Höhenabsenkung durch den Radio- eigenen Klangregler aufgenommen, um das Nadelgeräusch zu dämpfen- so, wie man es als Hörer wohl einstellen würde.

Beide Testaufnahmen umgewandelt in MP3, 320 Kb/sec.

"Eine Kleine Nachtmusik- Hören am Lautsprecher"

Hier die gleiche Platte, Ton abgegriffen direkt vom Kristall- Tonabnehmer zum Computer (Soundkarte).
Nicht bearbeitet.

 "Eine Kleine Nachtmusik am TA"
Ich finde, ohne Filterung durch Mischpult/ Klangregler oder nachträgliche Bearbeitung reißt die Aufnahme den Hörer eher nicht vom Hocker.

Bei den vorstehenden Aufnahmen bitte beachten:

Es handelt sich bei den Tondokumenten NICHT um Digitalaufnahmen in guter Qualität zwecks Download- Angebot !
Die Musikstücke sind oft durch das wiedergebende Gerät stark verändert, insbesondere der Frequenzgang, möglicherweise aber auch die Geschwindigkeit, der Anteil an Verzerrungen, Nebengeräuschen, usw.

Die hier eingestellten Musikstücke sind als Meßergebnisse zu werten, die in Zusammenhang mit der Restauration erstellt wurden, als Demonstration, zum Vergleich, usw.

Fazit:

Siemens "Maestoso" SB780 Schatulle, vereint mit einem Polydor- Plattenspieler PW1, eine Anlage, die 1948 das Ende der Fahnenstange war, kann es heute, 66 Jahre später, immer noch.

Grüße an die Familie des Erstbesitzers, die ja die Restauration mitverfolgte !

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