Restauration Vorkriegs- Großsuper Körting Supramar S5340WL von 1934 Teil 5- Röhrenmetallisierung- Abschirmleitungen

Restauration Vorkriegs- Großsuper Körting Supramar S5340WL von 1934 Teil 5- Röhrenmetallisierung, Abschirmleitungen

Weitere Maßnahmen

Als nächstes habe ich einige Fehler von vornherein eliminiert, nämlich lose Röhrenkolben im Sockel, sowie Kratzen und Schwingeffekte durch beschädigte Kontaktierung der Röhren- Abschirmung (Metallisierung).

Der originale Kontaktdraht zur Metallisierung wird einfach durchgekniffen, mit einem langen, dünnen Drähtchen verlängert, und dieses mehrmals um die Metallisierung gewickelt. Ein Lötpunkt kann das Ganze fixieren.

Danach wird einfach normales Elektriker- Isolierband (Coro- Tape", Isoband von Würth oder ähnliches) um die Kolbenunterseite gewickelt, mit dem Drahtbund drunter, bei Glasröhren geht es natürlich so.
Es ist hilfreich, das Isolierband etwas anzuwärmen, dann wird es schön weich, und schmiegt sich schön an.

Bei Metallisierungen mache ich das etwas vbreiter um die Röhre, bei Glaskolben reicht eine Isoband- Breite.

Diese Methode ist betriebssicher !

Das Isolierband hält den Kolben sicher im Sockel, auch und gerade bei den heißen Unterseiten der Endröhren ! Ich habe etliche solcher Röhren seit Jahren in Betrieb.
Nötigenfalls kann man das Isoband schnell entfernen, und wieder neu herumkleben.

Nötigenfalls läßt sich das Isoband auch mit Messingfarbe spritzen, dann sieht man bestenfalls den Umriß.

Mag so mancher wegen der Originalität verbissen sehen- mir ist das wurscht- es ist technisch ok und betriebssicher.

In diesem Beitrag hier im RMB habe ich schon über miese Effekte von verschlissenen Abschirmleitungen zu den Röhren- Domkontakten berichtet.
Huier habe ich Tabula rasa gemacht- gleich die alten Leitungen ausgetauscht, deren Innenleben auch schon korrodiert und verschmutzt ist, was ja zusätzliche Verluste bringt.
Gegen Antennenkabel, mit grünen Mantel.
War nicht wegen der Farbe, hatte ich gerade, paßt aber prima zu den grünen Bauelementen im Körting.
Die Kapazität des Antennenkabels ist mit Sicherheit geringer, als die der alten Leitung. Das Isoliermaterial dürfte für viele Jahrzehnte sicher sein, wahrscheinlich lebt es sogar länger, als das originale Zeug.
Es spricht also nichts gegen neues Kabel.

Auch hier geht mir die Betriebssicherheit vor Originalität. Und ich finde, das kupferfarbene Geflecht sieht gar nicht übel aus.

Ich bin der Meinung:
Originalität sollte nicht Priorität haben, sondern die technisch sichere Funktion.
Wegen der Ansicht sollten Werte, Bauform und Farbe weitgehend passen- dies ist aber nicht in Stein gemeißelt.
Manche Hersteller gaben später für Produkte veränderte Ersatzteile heraus, die moderner, besser, kleiner, oder angepaßter waren (Trafos, Zeilentrafos, Bildröhren mit Umbausätzen, u. v. a.), das sollte Vorbild sein.

Eine Reparatur oder Restauration sollte so erfolgen, wie es der Hersteller selbst absegnen würde.


Metallisierung mit einigen Windungen Draht umwickelt, der an die alten Kontaktdrähte der Metallisierung angelötet wurde.


Isolierband um Röhrenkolben- Unterseite und Sockel


Alte Leitung (durchgeschnitten), neue Leitung


Röhre mit neuer Anschlußleitung