Restauration Vorkriegs- Großsuper Körting Supramar S5340WL von 1934 Teil 8- zum Abgleichverfahren

Restauration Vorkriegs- Großsuper Körting Supramar S5340WL von 1934 Teil 8- Zum Abgleichverfahren

Bevor ich zum Abschluß komme, noch einiges zum Abgleich.
Der Fachmann, der den "Supramar" in den nHänden hatte, bemängelte vor allem aine geringe Empfindlichkeit bei Kurzwelle.
Das stimmt auch.
Er hat erkannt, daß die Art des Abgleichs eher suboptimal ist.
Der "Supramar" kann nämlich nur bei LW keinen L- Abgleich bieten ! Es ist bei MW und KW nur ein C- Abgleich, etwa in Bandmitte, möglich !
EIn solcher Abgleich ist also nur in deer Bandmitte auf volle EMpfindlichkeit möglich, zu den Bandenden hin kann die Empfindlichkeit nur schlechter sein.
Das ist für dieses -damals sehr teure- Radio natürlich ein Minuspunkt.
Allerdings war da der Hauptaugenmerk auch nicht auf die KW gerichtet.
Auf Mittelwelle ist die Empfindlichkeit zwar ebenfalls in Bandmitte am höchsten, aber hier fällt es nicht auf.

Der Fachmann hatte gute Meßmittel, aber insgesamt keine gute Arbeitsweise.

Er hat andere Kondensatorwerte eingebaut- mit den originalen Werten funktioniert es aber besser !
Die Koppelkondensatoren zu erhöhen, bringt eine starke Bedämpfung der Kreise, als ob diese über einen n iedrigeren Widerstand an ihre Quelle angeschlossen sind.

Seine Meßmethode ist falsch, siehe das Kurvenblatt- der Generator muß über eine Kunstantenne ans gerät, um die ersten Schwingkreis nicht zu weit runter zu dämpfen.

Ich fand im gerät eine leere gewebeschlauch- Hülle, angeklebt an eine Abschirmwand, und suchte, ob ein Bauelement dort drin war...war aber laut Schaltplan nicht.
Bei den Wechselarbeiten fand ich dann die erklärung: Die Leitungen von den Drehkopaketen zum Spulensatz gehen uber nackte Drähte, die auch noch Windungen haben- es sind eigentlich...Spulen. Dies ist im Schaltplan nicht eingezeichnet.
Die Spuelen sind aber original, der Kontrollack der Lötstellen beweist es.
Und... die Drährte waren ins Cjhassis gedrückt... als ich sie herausbog, stellte ich fest, daß der Gewebeschlauch ein Abstandshalter war !
Der Draht war (mit) frequenzbestimmend, der hat also eine ganz bestimmte Lage einzunehmen.
Das tut er nun.
Auch da muß man mangelhafte Arbeit feststellen.

Ich mußte auch sehr viel nachlöten. Eine Lötstelle an einem Röhrenstift- Anschluß bestand aus dicken 2 Lötzinn- Popeln, etwa 6mm je Popel, dazwischen ein Draht, das sah aus wie ein xxxxx mit einem Stock drin. Das war nicht original, kein Lack.

Die Empfindlichkeit war -wie normal zu erwarten- gering, allerdings sollte das Gerät ja restauriert sein.
Es war aber nur instandgesetzt, und eben versucht worden, mehr herauszuholen- ohne aufwendige Restaurationsarbeiten ist das sowieso absolut zwecklos:
Alte Papierkondensatoren ziehen durch ihre Verluste (schlechter Isolationswiderstand IST IMMER VERLUST !!!) die Werte des Gerätes weit herunter.


Nach der üblichen Wechselorgie, der "großen Kondensator- Kur" und einem guten Abgleich per Meßsender ist die Empfindlichkeit jetzt auf LW und MW normal bis gut, auf KW ausreichend, wobei die Anpassung der Antenne -10m Langdraht, unter dem Dachfirst, über Koax) eine große Rolle spielt- bei KW muß ich die Abschirm-  bzw. Erdleitung weglassen, dann ist die Empfindlichkeit gut, bei MW muß sie aber dran sein, wegen des Störnebels.

Mit der ganz langen Langdraht, 40 m, in 3m Höhe, funktioniert es besser, die ist aber im Nebenhaus, in meiner Werkstattbude.
Das ist aber auch normal- die alten Geräte sind für Langdraht-Antennen gebaut, die Eingänge hochohmig- 500 Ohm bis 2KOhm. DIe 10m- Antenne ist mit 300 Ohm noch fehlangepaßt, die 40- Antenne ist länger, laut Simulator eine Impedanz von 600 Ohm, und schon damit besser.


   
Dieser Schaltungsausschnitt zeigt den HF- Signalweg bei KW, sowie die relevanten Kondensatoren im Oszillator.

   
Oszillator- Abweichung mit verschiedenen Verkürzungskondensatoren

   
Empfindlichkeit. Ist DIE Spannung, die da sein muß, um 50 Milliwatt am Lautsprecher zu liefern (0,5 Volt an 5 Ohm)-
Der Punkt der höchsten Empfindlichkeit ist also unten, und aufgrund des Einpunkt- Abgleichs in Bandmitte kann er auch nur in der Bandmitte sein.


Text des Vor- Instandsetzers zum Abgleich.

   
Plan Abgleichpunkte- aktualisiert: die Verkürzer- Trimmer erscheinen in keiner Abgleichanweisung !