Arbeiten leichter machen- weniger Holz

Arbeiten leichter machen- weniger Holz

Für diesen Beitrag könnte ich wohl mancherorts verbale Prügel ernten... "Verschandelung", "nicht original", "versaut", usw.
Ich nenne mich aber nicht Sammler, wenn ich ein Radio nenne, kriege ich  kein Dollarzeichen in den Augen, meine Radios bleiben bei mir. Wenn da was eben nicht original ist -und nach der Restauration ist es das niemals- muß ICH damit leben, niemand sonst.

Darum heute mal einen Tip, wie man sich schwere Arbeit leichter machen kann: Mit... weniger Holz.

 "Weniger Holz ? Häää" ???

Ich mache mir gern die Arbeit einfach- wie ich schreibe: Wenn man Umbauten macht, und sauber arbeitet, ist das in Ordnung.
Ich würde gern sagen: So, wie der Hersteller das persönlich absegnen würde. Leider sind die alle lange in den ewigen Stromkreisen. Also gebe ich mir so Mühe.

Zu solchen Umbauten, die früher sogar vom Rundfunk/ Fernseh- Service gemacht wurden, gehören z. B. Röhren-. Umbauten mit Adaptern, anderen Sockeln, Zeilentrafo- Umbauten usw., aber  durchaus auch Holzarbeiten- ich erinnere an frühere Umbauten von Fernsehern auf andere Bildröhrenmaße- zumindest in der DDR wurde das oft praktiziert- da wurde teilweise mit der Hand- Stichsäge oder Laubsäge gearbeitet, passend gesägt, und eine andere Bildröhren- Abdeckmaske erstellt oder eingebaut.

So mache ich gelegentlich auch eine Änderung an Radios.

Die Restauration dauert durchaus lange, weil ich nicht immer alle Austauschteile habe, manchmal etwas anfertigen muß, und erst dann, wenn ich die benötigten Teile habe, den Austausch mache.
Die Geräte stehen dann, ab und zu mache ich was, Messungen, Austausch, usw.

Aber... die Gehäuse sind nicht selten unten völlig geschlosse, Holzboden. Kein Herankommen.
Und dann die teilweise irre schweren Chassis herauswuchten... da kriegt man ganz schnell was kaputt, und dann heult man. Besonders Skalentriebe mit extern laufenden Zeigern, und "auf Knirsch eingepaßte" Skalengläser, ohne einen Millimeter Luft- geschweige denn, das Chassis außerhalb des Gehäuses zu händeln, bei manchen Radios gehe ich absolut ungern an den Chassisausbau !

Da kann man Abhilfe schaffen. Es geht einfach, sauber, fachgerecht, und... hilfreich.

Original

Ausgesägt. Innen liegt ein Lappen, wegen der herumfliegenden Späne.
Zum Schluß wird das Gehäuse sorgfältig ausgesaugt.



So ist die Chassis- Unterseite erreichbar.

Zum Schluß wird die Stelle dunkel lackiert oder gebeizt, und nach Fertigstellung eine Bodenpappe oder eine Platte aus dünnem Sperrholz, dunkel oder schwarz gebeizt/ lackiert, darübergeschraubt.

Manchmal ist zwar eine Bodenöffnung da, aber nicht ausreichend- ich habe auch schon vorhandene Bodenöffnungen nach einer Seite erweitert oder vergrößert.

So kann man JEDERZEIT am Gerät etwas machen, einfach kopfstellen, Bodenpappe ab.

Ich denke, eine jungfräuliche Bodenplatte ist nun wirklich nicht so extrem wichtig für einen (vermeintlichen) Originalzustand, der, wie erwähnt, ja sowieso nach einer Restauration nicht mehr gegeben ist, wenn man also nicht funktionsuntüchtigen Schrott austellen möchte, ist m. E. der Abstrich von der Originalität zu verschmerzen.