Gleichrichterröhrenschutz bei Verwendung höherer Elkos

Gleichrichterröhrenschutz bei Verwendung höherer Elkos

Beim Elko- Ersatz stellt man oft fest, daß die alten Elkos sehr geringe Kapazitätswerte hatten, die Geräte haben auch meist einen deutlichen Restbrumm.

Zwar kann man nicht durch gewaltige Vergrößerung der Elko- Kapazität das Brummen total beseitigen, aber eine Vergrößerung auf den nächsten oder übernächsten Wert der Normreihe bringt oft eine deutliche Verbesserung. Zumal es Standardwerte gibt, die deutlich billiger sind, als exotische Werte, ein Doppelelko 2 x 50 µF, 350/385 V  findet sich in den 50er Jahren in fast allen Röhrenradios.

Hierzu ist aber zu beachten, daß -besonders direkt geheizte- Gleichrichterröhren durch den Ladestromstoß eines zu hohen Lade- Elkos Schaden nehmen können !

Dies kann man mit einem Schutzwiderstand beheben.

Hier ein Artikel aus Ratheisers Röhrenhandbuch, der Artikel bezieht sich auf die CY 1, gilt aber auch für Gleichrichterröhren allgemein.

Bei Verwendung eines höheren Lade- Elkos ist die Roh- Gleichspannung von Trafo wesentlich höher, damit wären auch alle Spannungen an den Baustufen höher.

Der Schutzwiderstand sollte einen Wert haben, daß (nach Betriebsbereitschaft, alle Röhren voll durchgeheizt) die normalen Anodenspannungen erreicht werden.

Dazu erst mit einem höheren Schutzwiderstand passender Belastbarkeit beginnen, und dann den Wert schrittweise verkleinern.

Grundsätzlich ist ein größerer Schutzwiderstand nicht verkehrt, etwas zu wenig Anodenspannung bringt lediglich weniger Leistung, im Gegensatz zu geringerer Heizspannung, die die Röhre bleibend schädigen kann.

Elkos mit zu geringer Spannungsfestigkeit, z. B. einen 350/ 385 V statt des geforderten 450/ 500 V, vermag der Widerstand jedoch nicht zu schützen !
Unbedingt Elkos (oder Kunstfolienkondensatoren) der geforderten Spannungsfestigkeit besorgen !

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Im Artikel von Ratheiser ist eine Tabelle für den Schutzwiderstandswert, abhängig von der Ladeelko- Kapazität.

CY1_Text

CY1_SP