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Edi's Forum für historische Rundfunktechnik

Teleskop 76/700 von Tchibo: Reparieren, Restaurieren, Verbessern, Aufbohren
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09.12.22 18:14
edi 

Administrator

Teleskop 76/700 von Tchibo: Reparieren, Restaurieren, Verbessern, Aufbohren

Eröffnungs- Beitrag kommt noch

Zuletzt bearbeitet am 09.12.22 18:40

09.12.22 18:40
edi 

Administrator

Re: Teleskop 76/700 von Tchibo: Reparieren, Restaurieren, Verbessern, Aufbohren

EIne Anleitung zum Tele, hier ist das Stativ anders, das Tele aber gleich

Verbesserungen, Fundstelle

Zitieren:
Problem mit Tschibo 76/700
Erstmal die daten :
Brennweite 700 mm
Objektivdurchmesser 76 mm
und 3 okulare je mit 20mm , 12,5mm , 4mm !
und eine Umkehrlinse mit 1,5* vergrösserung
Und ein Sucher Fernrohr

Zitieren:
wie üblich liest man hier immer wieder pauschale Aussagen wie "Teleskop ist Schrott".
Wenn hier irgendwas Schrott ist, sind es solche Aussagen.
Da wir zwei solche Geräte in der Gruppe haben (unter anderem den Klassiker, der "Topfson"), möchte ich hier mal mit den Vorurteilen aufräumen.

1. Okulare
Die mitgelieferten Okulare und Umkehrlinsen sind ungeeignet, vielleicht aus Biergläsern gemacht. ;)
Mit einem Satz günstiger Plössl oder Super-Plössl-Okulare z.B. von Teleskop-Service hat man diesen Makel erstmal beseitigt.
Das Teleskop hat 76mm Spiegeldurchmesser.
Die Faustformel sagt eine maximal sinnvolle Vergrößerung vom zweifachen Öffnungsdurchmesser in mm voraus, also bei Dir 150fach.
Mit dem 4mm-Okular kommst Du auf 175fach und damit in den Bereich der leeren Vergrößerung.
Das Bild wird matschig, aber nicht detailreicher.
Um die 100 - 120fach (also 7mm - 5,8mm Okularbrennweite) wären sinnvoll zu erreichen, nicht mehr.
Okulare um die 15 - 20mm Brennweite liefern ein wirklich gutes Bild.

2. Justage
Der Tchibo-Torpedo ist ein Newton-Teleskop und muss deshalb nach dem Kauf mit Sicherheit justiert werden.
Hierzu gibt es geeignete Mittel wie Filmdosen, Chesire-Okulare und Justierlaser. (Einfach mal googlen oder hier fragen)
Ein schlecht justiertes Teleskop kann kein gescheites Bild liefern.

3. Auskühlen
Da sich nicht nur bei dieser Sorte von Spiegelteleskop die Spiegel durch den Temperaturunterschied zwischen drinnen
und draussen verformen und keinen vernünftigen Brennpunkt mehr erzeugen, solltest Du das Teleskop ´ne gute halbe Stunde bei offenem Tubus draussen hinstellen.
Irgendwann hat sich der Spiegel der Aussentemperatur angepasst und seine Form zurückerlangt.

Du solltest den Sucher, der nichts taugt, durch einen sogenannten Leuchtpunktsucher austauschen, die gibt es günstig z.B. bei Megaoptics.de.
An der etwas wackeligen Montierung kann man nur zum Teil was machen, viele Tipps findest Du unter http://www.ki.tng.de/~winnie/

Wir haben in der Eifel im Tchibo-Torpedo die Cassini-Teilung in den Saturnringen gesehen, bei Eiseskälte, guter Justage und vernünftigen Okularen, und zwar knackscharf.

Dein Teleskop ist also keinesfalls Schrott, sondern braucht etwas Beschäftigung mit der Materie, Geduld und besseres Zubehör.
Dann liefert es auch gute Bilder.

Zu Okulartypen (Quelle):
Zitieren:
Später habe ich mir dann ordentliche Okus angeschafft, 20mm Kellner und 9mm Ortho von Vixen und 5mm MC Ortho von "unknown". Das reisst dann schon was. Saturn und Jupiter habe ich damit beobachtet und etwas Deepsky. Gerade bei offenen Sternhaufen war dann das 20mm Kellner mit den schönen 50° SGF eine offenbarung, den Moment werde ich so schnell nicht vergessen.

Und hier noch eine Justieranleitung

Hier noch einige Tips, und hier Fotos, die mit dem aufgebohrten Tchibo gemacht wurden.

Zuletzt bearbeitet am 09.12.22 19:19

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