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Papier- und Kunststoff- Kondensatoren "KOWEG" = VEB Kondensatorenwerk Görlitz = "RFT 905 VEB"

Hier stelle ich Kondensatoren von "KOWEG" vor: Papier-, "Gewaplast"-, "Sikatrop"-"Duroplast"-, Metallgehäuse- Block- und "Styroflex"- Kondensatoren, sowie Datenblätter, die ich bekommen konnte.

Ich gebe auch Warnungen betreffs Restauration und der Verwendung so alter Bauelemente- siehe unten.


Papier- Teerkondensatoren

Diese Bauform besteht aus einem Glasrrohr, seitlich Teer- vergossen.

Diese Bauelemente waren billig, gut, und wurden besonders in Radios massenhaft verbaut.
Leider warend Teer- Papierkondensatore sehr alterungsanfällige Bauelemente.
Die Teermasse wurde trocken und rissig, ließ Luftfeuchtigkeit durch, und der Wickel wird zum Widerstand, erwärmt sich, und drückt seitlich die Vergußmasse heraus.
Immerhin hielten sie Jahrzehnte.

Heute sind Papier- Teerkondensatoren zu 100% Schrott, auch Ungebrauchte !
Es besteht Brandgefahr und Lebensgefahr.



Von Koweg habe ich keine Angaben zu den gezeigten Teerkondensatoren, ein älteres Heft der Reihe "der praktische Funkamateur zeigt diese Angaben.

Scheint ein Druckfehler zu sein- ich würde die Angabe so interpretieren:
Bis 0,01µF:
100 GOhm
(Das ist ein ausgezeichneter Wert. Edi)
Über 0,01µF: 1 GOhm
(Die DIN41140 gibt für den Bereich 0,3 µF bis 1 µF einen Wert von 10 GOm vor. Edi)


KOWEG- Papier- Teer- Kondensator. rote Bedruckung 905
"905" war die Codebezeichnung des Kondensatorenwerks Görlitz, ein "Volkseigener Betrieb" ("VEB") im Warenzeichenverband Rundfunk- Fernseh- Technik ("RFT")

Die Kennzeichnung "d" bedeutet:  Hochwertige Ausführung, die Wickelenden sind mit den Anschlußdrähten verlötet, sie sind auch bei Spannungen unter 1mV kontaktsicher.

(keine Kennzeichnung = Normalausführung eingelegte Metallstreifen = ,
Kennzeichnung "k" = Anschlußdrähte verschweißt= kontaktsicher, aber nicht dämpfungsarm )

 


Baugleiche Papier- Teer- Kondensatoren (hier Kondensatorwerk Gera) wurden noch bin Anfang der 80er Jahre in Farbfernsehgeräten als Netz- Entstörkondensatoren verbaut. Trotz unzureichender Spannungsfestigkeit bekam ich einen solchen Doppelkondensator als Ersatzteil !

 
Papier-Wachs- "Gewaplast"- Kondensatoren

Diese Bauform besteht aus einem Hartpapierrohr, seitlich Wachs- vergossen.
Schon von der Produktion her haben diese Bauelemente keine überrragenden Isolationswerte.
Dafür waren sie billig, und wurden in Radios und Fernsehgeräten massenhaft verbaut.
Immerhin hielten sie Jahrzehnte.

Leider warend es alterungsanfällige Bauelemente.
Die Wachsmasse wurde trocken und rissig, ließ Luftfeuchtigkeit durch, und der Wickel wird zum Widerstand, erwärmt sich, und drückt seitlich die Vergußmasse heraus.
Immerhin hielten sie Jahrzehnte.


Heute sind "Gewaplast"- Kondensatoren zu 100% Schrott., auch Ungebrauchte !
Es besteht Brandgefahr und Lebensgefahr.



"Gewaplast"- Kondensator mit "KOWEG"- Logo

"Gewaplast"- Kondensator mit "905"

 Papier- "Duroplast"- Kondensatoren ("DDR- Gold- Kondensatoren")

Diese Bauform besteht aus einem goldfarben lackiertem Hartpapierrohr, seitlich Gießharz- vergossen.
Sie haben oft gute Isolationswerte.

Heute sind  "Duroplast"- Kondensatoren aus Sicherheitsgründen zu tauschen, und Ungebrauchte bei Restaurationen nicht mehr zu verwenden !
Es besteht Explosions-, Brand- und Lebensgefahr !


Für eigene Projekte im sicheren Niederspannungsbereich können sie noch lange Dienst tun.
Eine Überprüfung -auch unbenutzter Lager- Exemplare- ist eine Empfehlung..










"Duroplast"- Kondensator für Leiterplatten- Montage

Im Laufe der Jahrzehnte entstanden oft mikroskopische Risse, Luftfeuchtigkeit konnte in die Wickel eindringen, die Isolationswerte sind schlechter.


Defekter "Duroplast"- Kondensator: Am Gießharz- Verguß ist deutlich ein Riß zu sehen. Solche Risse können mikroskopisch klein sein.

An hohen Spannungen kann eindringende Feuchtigkleit Wasserdampf erzeugen, welcher mit hohem Druck den Wickel sprengt !


Explodierter Duroplast- Kondensator (0,1 µF- Netz- Entstörkondensator des Allstrom- Empföängers "Erfurt 4")

Papier- oder Kunststoff- "Sikatrop"- Kondensatoren

Die Papierkondensatoren dieser Bauform sind hermetisch geschlossen, und sehr haltbar.
Hier ist eine Messung lohnenswert- nur sehr wenige Sikatrop wird man als unbrauchbar messen.
Die Kunststoffkondensatoren sind genausogut wie die späteren "Styroflex".







Papier "d"


Papier "k"


Kunstfolie "Kf"

Heute sind "Sikatrop"- Papier- Kondensatoren aus Sicherheitsgründen zu tauschen, und Ungebrauchte bei Restaurationen nicht mehr zu verwenden !

Für eigene Projekte im sicheren Niederspannungsbereich können Papier- "Sikatrop" noch lange Dienst tun.
Eine Überprüfung -auch unbenutzter Lager- Exemplare- ist eine Empfehlung..

Kunstfolie- "Sikatrop" können im Gerät verbleiben.
Empfehlung wäre dennoch Austausch, einfach wegen des Alters.
Neue Kondensatoren kosten nur wenige Cent.

Daten: Hier klicken -> Download PDF- Dokument (6 Seiten, 450 KB)

Blockkondensatoren im Metallgehäuse

(Bild)



"Styroflex"- Kunstfolie- Kondensatoren 

Diese Kondensatoren sind Voll- Kunststoff- Kondensatoren, die modernsten von KOWEG, und haben ausgezeichnete Qualität.
Nur sehr selten gibt es defekte Kondensatoren dieser Bauart.

Bei den ersten Styroflex" wurde -nach Jahren- gelegentlich die Folie rissig, bei neueren Bauarten wurden die Wickel zu stark geschrumpft, es gab gelegentlich Vollkurzschlüsse.
Das waren aber sehr seltene Fälle.





  

 

Warnung zur Verwendung von Papierkondensatoren 

Diese Warnung hat nichts mit der Qualität der Bauteile zum Produktionszeitraum zu tun- die war zum Produktionszeitraum absolut auf dem Stand der Zeit.
Heute haben die Bauteile 50- 70 Jahre Lebenszeit hinter sich, und sie sind einfach- verschlissen.

Gleiches gilt für Kondensatoren ALLER Hersteller jener Zeit, "Ost" und "West".

DAS Bewertungskriterium sind die Isolationswiderstände, diese kann man zur Beurteilung
alter Kondensatoren heranziehen, wenn man  diese noch aufheben oder verwenden möchte.

Bei Restaurationen sollte man Papierkondensatoren unbedingt austauschen, und zwar ALLE !

Die alten Papierkondensatoren entsprechen nicht dem in den Schaltbildern vorgeschriebenen Bauelement Kondensator, sondern einem Kondensator mit einem Parallelwiderstand, hervorgerufen durch schlechten Isolationswiderstand.

Das bewirkt schlechtere Funktion der Geräte, die Fehlergrößen summieren sich auch noch -infolge der Stufenverstärkung- von Stufe zu Stufe.

Der Isolationswiderstand kann so niedrig werden, daß sich ein solcher Kondensator aufheizt- Brandgefahr !

Bei Potential- trennenden Kondensatoren kann durch niedrigen Isolationswiderstand ein Chassis gegen Erde unter voller Netzspannung stehen- Lebensgefahr !


Ein Nicht- Austausch dieser defekten Bauelemente ist nicht fachgerecht, oft sogar lebensgefährlich- Brand- und Stromschlag- Gefahr !
Bei 40- 60 Cent für einen neuen Kondensator ist es das Risiko nicht wert.


Die Warnung gilt nicht für Kunststoff- Kondensatoren ("Sikatrop"- Kf", Styroflex und vergleichbare Produkte).

In unkritischen Stellen in eigenen Projekten, in Batteriespannungsbereichen oder niederohmigen Bereichen mit niedriger Spannung, etwa in Lautsprecherboxen (Weichen) oder Kleinspannungs- Transistorschaltungen, können Papierkondensatoren noch lange Dienst tun.
Man sollte sich aber im Klaren sein, daß selbst dort irgendwann die Alterung den Isolationswiderstand so erniedrigen wird, daß diese Bauteile dann ausfallen.

Unterlagen zum Download

 
"KOWEG"- Katalog, restauriert, mit technischen Angaben, 1966

Download des Katalogs (14 MB)

 

 

 

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