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Weitere Unterlagen und Schaltungsanalyse

Ermitteln der Schaltung per Auge und Stift

Bisher fand ich zwar keine Informationen zum OG2-1/52, aber von anderen Oszillographen des Funkwerk Köpenick jener Zeit, die Serien OG1-x, OG2-1 bis OG2-7.

Und wie ich es mir dachte: Der Hersteller wollte nicht "das Fahrrad zum zweitenmal erfinden", viele Schaltungsdetails und Baugruppen wurden in mehreren Geräten und Variationen der Geräte verwendet.

Daneben habe ich die Verdrahtung des Gerätes verfolgt, und mit den vorhandenen Schaltungen anderer Geräte verglichen.

Überraschenderweise hat der Einstrahl- OG2-1/52 (1952), obwohl aus der "Zweier- Serie", wenig mit dem Einstrahl- OG2-1b (1947) gemein.

Dafür aber mit der "Dreier- Serie", dem Zweistrahl- OG2.3b (1948), und noch mehr mit dem Zweistrahl- OG2-3c (1954).
Letzterer ist schaltungsmäßig ganz nah dran.
Er enthält, weil Zweistrahler,  einen zweiten Y- Verstärker, 3 Stromversorgungen für die Ablenkbaugruppen, die Röhre ist eine "echte" Zweistrahl- Oszillographenröhre.
(Das will versorgt sein, das kostet Platz und Gewicht, 60cm x 40 cm x 60cm, und bringt satte 95 Kg auf die Waage ).
Der OG2-3c ist gewissermaßen die doppelte Ausführung des OG2-1/52 oder OG 2-1d.

Unterschied:
- Die Treiberröhre im Y- Verstärker ist die Doppeltriode 6j6 (im 2-1/25 ist es die
   Einzeltriode 6J5), bei der jedoch beide Systeme parallel geschaltet sind.
- Die Endstufe der X- Kippstufe ist 2 x 6L6 (im 2-1/25 ist es2 x EL12N).
- Der Hersteller gibt EL12 an, im 2-1/25 die  EL12N.
  (Die EL12N als DDR- Nachfolgerin der EL12 verträgt eine höhere Anodenspannung).
   Dennoch bemerkenswert, daß im 54er Gerät OG2-3c die ältere Röhre wieder
   verwendet wurde.
- Einige Bauteilewerte sind -gering- anders.

Zudem wurden Schaltungsvarianten und Dimensionierungen von Bauteilen realisiert, die in anderen Geräten so nicht zu finden sind.


Ermitteln der Schaltung per Auge und Stift.
Obwohl eigentlich genug Platz vorhanden war, hat man 3 Kondensatoren und etliche Drahtverbindungen zwischen Lötösen HINTER der Bauteileträger- Platine angeordnet, hier halfen ein Zahnarzt- Spiegel und eine Lupe.
Alles war so nicht erkennbar, so bemühte ich für die Verfolgung der Drahtverbindungen den Ohm- Bereich des Röhrenvoltmeters als  Durchgangsprüfer.

 


Aus dem Schaltplan des OG2-3b extrahierte Baugruppenschaltungen Y und X.



Aus OG2-3b extrahierte Y- Stufe, Verdrahtung entspr. Schaltungsweise des OG2-1/52 geändert und in Phasendreher-/ Endstufe Bauteil- Nummern und Werte eingetragen, zwecks besserer Suche die Röhrensockelbelegungen darunter.




Die noch ähnlichere Schaltung der Y- Baugruppe des OG2-3c extrahiert, zum Vergleich.

Der Vergleich hier ist einigermaßen schwer, weil ich die Schaltungen nicht in bestmöglich lesbarer Größe darstellen kann- sie sind einfach zu groß.
Darum werde ich Schaltungsausschnitte vorstellen und vergleichen.




Vergleich Y- Treiber-/Phasendreh- und Endstufe


Aus 2-3b extrahierte und auf 2-1/52 geänderte Schaltung


Aus 2-3c extrahierte Schaltung.

Ergebnis:
Die Schaltung ist nahezu identisch, die Bauteilenummern gering versetzt.
Unterschiede sind:

- Der Eingangs- Koppelkondensator der Treiberröhre ist 0,1 µF bei 2-1/52,
   0,2 µF bei 2-3c.
- Die Treiberröhre im Y- Verstärker ist die Doppeltriode 6j6 (im 2-1/25 ist es die
   Einzeltriode 6J5), bei der jedoch beide Systeme parallel geschaltet sind-
   schaltungsmäßig ist es also auch nur 1 Triode.
- Die Bauteilewerte an der Treiberröhre sind demzufolge gering anders.
- Die Schirmgitterkondensatoren gehen bei 2-1/52 an die gemeinsame Kathodenleitung
   zur Kathodenkombi der EL12N, bei 2-3c die allgemein verwendete Schaltung direkt
   direkt an Masse.
- Die Endstufe der X- Kippstufe ist 2 x 6L6 (im 2-1/25 ist es2 x EL12N).
- Der Hersteller gibt EL12 an, im 2-1/25 die  EL12N.
   Die EL12N als DDR- Nachfolgerin der EL12 verträgt eine höhere Anodenspannung.
   Dennoch bemerkenswert, daß im 54er Gerät OG2-3c die ältere Röhre wieder
   verwendet wurde, vor allem, weil die Beschaltung der Endröhren identisch ist, die   
   Röhren mit gleichen Betriebspannungen gespeist werden.
- Die Koppelkondensatoren zu den Ablenkplatten sind 25 nF bei 2-1/52,
   0,1 µF bei 2-3c.

Wird fortgesetzt....

 

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