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Recherchen und Schlußfolgerungen für den Nachbau

Der Nachbau des historischen Senders war nicht gerade einfach.
Grund: Es gibt keine genauen Schaltpläne und Dimensionierungshinweise.

Alle Schaltpläne, die zu dem Thema veröffentlicht wurden, sind Prinzipschaltbilder.

Diese sollen also nur das Schaltungsprinzip verdeutlichen- und sind auf das Nötigste reduziert.

Fotos der Senderaufbauten sind mit den Schaltungen nicht wirklich übereinstimmend, auf den Fotos sind etliche Bauteile zu sehen, die in den Schaltplänen fehlen. Andere Bauteile, die in manchen Schaltplänen angegeben sind, sind auf den Fotos nicht zu sehen- entweder sind sie durch andere Bauteile verdeckt, außerhalb des Fotobereichs oder des Aufstellraumes angebracht, oder sie sind gar nicht vorhanden gewesen.

Die Schaltpläne weichen oft sehr stark voneinander ab.
Abblockmaßnahmen fehlen vielfach. In einigen Schaltplänen wird direkt am Gitter moduliert, die HF über einen Drehkondensator eigestellt, in anderen Plänen am "kalten Ende" des Schwingkreises, mit einem festen Kondensator nach Masse.
Das arbeitet in der Realität anders !
Gleichspannungsmäßig scheint es egal zu sein, wenn man aber die Schaltung genau analysiert, sieht es ganz anders aus.

Vermutlich wurden beide Varianten gebaut- es gab offensichtlich mehrere Aufbauten an mehreren Senderstandorten der ersten Jahre, die ähnlich, aber nicht gleich sind.

Zudem gibt es verschiedene Fotos, oft deutlich abweichende Varianten der Aufbauten, etwa Flachspulen, später zylindrische Variometer- Spulen, also eine gänzlich andere Bauart der Spulen.

So habe ich diverse alte Literatur von 1920 bis 1925 durchforstet, und Hinweise zusammengetragen.

Das Senderkonzept von 1923 hat aufgrund des noch offenen, ungeschirmten Aufbaus bestimmte Eigenschaften, die unbedingt beachtet werden müssen.

Ich verwendete elektronisch stabilisierte Nertzteile, die eigentlich für die Stromversorgung experimenteller Aufbauten hervorragend geeignet sein sollten.

Weit gefehlt- die HF- Eigenstrahlung des Senderaufbaus ist so hoch, daß sie über die Versorgungsleitungen die Stabilität der Netzteile beeinflußt !

Das kann zu ernsthaften Problemen, sogar zur Zerstörung von Senderteilen oder Netzteilen führen !
Die Einstrahlung des offenen Aufbaus ist so stark, daß sie nur sehr aufwendig vom Innenleben angeschlossener Geräte fernzuhalten ist.

Selbst ein transistorbestückter Vorverstärker, ein älteres Modell, bei dem schon eine Endstufe defekt war, bekam eine Rückschlagspannung vom Modulationstransformator, und war dann komplett defekt.

Nun könnte man dies alles gewährleisten, aber damit ist der Sender nicht mehr original.

Es war für mich die Aufgabe, es so hinzubekommen, wie 1923.

Ideal sind entkoppelte Meßanschlüsse, ggf. mit Dämpfungsgliedern, um Eingänge von Meßgeräten nicht zu zerstören, Equipment in Röhrentechnik, die gegen kurze Überspannungsimpule am Eingang unempfindlich ist, sowie Audio- Röhren- Verstärker, Oszillographen mit Röhren- Eingang, usw.
Und-
Stromversorgung ohne elektronische Regelung, nur Hand- stellbar, mit Schmelzsicherungen,

Solche Netzteile sind noch nicht vorhanden, ich werde sie aber noch bauen.

Es ist durchaus möglich, den Sender in der historischen Konzeption als offenen Aufbau zu betreiben, und eben das angeschlossene Equipment, also alles außerhalb des Senderaufbaus,  entsprechend zu gestalten.

 

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