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Projekt "Historischer Funkensender, um 1905"


Fundsachen, Originaltisch eines Funkensenders, mit anderen Fundsachen, die in Funkensendern verwendet wurden, zusammengestellt

Zufällig fiel mir vor Jahren ein altes Metalltischgestell in die Hände, auf dem sich Reste eines Funkeninduktors, Spulen- und Kondensatorteile auf der Tischplatte und eines Akkukastens in der unteren Etage befanden. Möglicherweise war das der Aufbau eines Funkensenders um das Jahr 1900, ein ähnliches Gerät sah ich auf der Internetseite eines Museums.

Leider war alles verrottet, ich hob aber das Gestell auf. Bis auf einen Riß, der beim Zurückbiegen eines Fußes entstand, ist es ok, es wird bald geschweißt und neu lackiert..

Zufällig bekam ich vor einigen Monaten bei der Ausräumung der alten Unterrichtsmaterialien einer Schule einen originalen Funkeninduktor einer Lübecker Firma, wie er auf dem alten Gestell montiert war- solche Induktoren wurden damals in Funkensendern verbaut, aber auch als Demonstrationsgeräte für den Physikunterricht an Schulen geliefert.
Ich kenne selbst noch Vorführungen meines Physiklehrers, der damit sehr lange Funken (15 cm und mehr !) erzeugte..., die auch um Gegenstände, wie ein Klassenbuch, oder eine zwischen die Funkenstrecke gehaltene Hand, "herumgingen"... beeindruckend.

Eine Schule verschrottete dieses tolle Gerät, welches also über 100 Jahre Lehrmittel war, weil in der EU sowas nicht mehr verwendet werden darf.

Begründung: "Es könnte jemand einen elektrischen Schlag bekommen...!"

Wie gefährlich haben wir alle damals gelebt... so schrecklich... daß wir das überlebt haben... :-|


So konnte ich selbst den Induktor direkt vom Schrottwagen retten, auf dem er schon lag, bevor anderer Müll daraufflog !

Damit hatte ich also ein originales Senderteil, in hervorragendem Zustand- der Induktor ist etwa um 1900 gebaut, der Sitz der Firma in Lübeck ist noch im Amt der Stadt gelistet, die Firma läßt sich nur bis 1904 nachweisen !

Weiterhin habe ich ich einen Schiebewiderstand, wie er damals Verwendung fand, einen kleinen Elektromotor, sowie ein Meßwerk im Messinggehäuse, wie man damals verwendete.

Damals verwende man meist spiralige Flächenspulen im Form einer Uhrfeder, die sind nicht mehr vorhanden, und die kann ich nicht so einfach nachbauen.
Ich verwende einlagige Zylinderspulen, solche wuerden damals auch verwendet, da habe ich Spulenkörper in verschiedenen Größen und aus verschiedenen Materialien, die kann ich leicht bauen.

Statt durchstimmbare Variometer zu verwenden, möchte ich Anzapfungen der Spulen umschalten, dafür habe ich historische Kreisschalter. Variometer kann ich aber auch bauen.

Akku... da waren einst mehrere Glasgehäuse- Zellen in einem Holzkasten verbaut, um eine höhere Spannung (48V) zu erreichen, eine übliche Bauweise.
Da werde ich sehen, was sich an heutigen Akkus anbietet.
Vorerst verwende ich einen Plexiglas- Akku aus einer stzationären Anlage, der ist gewaltig groß und schwer- aber der Sender ist ja auch stationär, und von der Optik her ist dieser Akku passend.

Jedenfalls kann ich alle Teile für den Betrieb eines Funkensenders zusammenstellen, und eine nicht 100% originale, jedoch authentische Rekonstruktion erherstellen, die in ähnlicher Form damals mit Sicherheit existierte.

Mit den Originalteilen und Nachbau- Teilen werde ich also den Funkensender rekonstruieren und untersuchen.

Ich habe einen sehr großen und schweren 12V- Akku, der reicht nur für geringere Leistung am Funkeninduktor, aber ich ich will ja nicht um die Welt senden können. Der Akku ist zwar größer und schwerer, aber das Metallgestell ist stark genug.

Die Senderfrequenzen reichten damals vom Langwellen- bis zum oberen Mittelwellenbereich (um 2 MHz). Ein Funkensender im Kurzwellenbereich wurde in eiener Auktion angeboten, aber ob der wirklich auf hohen Frequenzen arbeiten konnte, kann ich mir nicht vorstellen. Nun sind Auktionsanbieter nicht unbedingt Fachleute in Funktechnik, so werde ich versuchen, das zu klären.

Zweck der Sache ist nicht der Bau eines Senders an sich !

Abgesehen davon, daß mit den allerersten Konstruktionen Sprach- und Musikübertragung wahrscheinlich nicht -oder extrem schlecht- möglich war, und die späteren, den Funkensendern noch sehr ähnlichen Lichtbogensender zwar Sprachübertragung ermöglichten, aber die verwendete Konstruktion eher eine Notlösung war.
Einen Sender für Musik- oder Sprachübertragung baut man also besser mit Röhren oder Transistoren, und das könnte ich als Fachmann sicher.
Das ist aber ein anderes Thema, und nicht beabsichtigt.

Es geht nur um die Möglichkeit, einen historischen Funkensender vorführen zu können, selbst sehen und hören zu können, wie so ein Gerät einst funktionierte, testen, dokumentieren, untersuchen, versuchen was damals möglich war, vielleicht zu verbessern- etwa durch nachgesetzte Filterschaltungen- es gibt Hinweise, daß man dies gelegentlich machte. Auch fand ich Hinweise auf Sprachübertragung- die kann nur sehr eingeschränkt funktioniert haben, aber es waren die ersten Stunden der Funktechnik, da war man froh, überhaupt erst einmal eine Möglichkeit einer Nachrichtenübertragung zu haben.

Dieses Projekt ist ein authentischer Nachbau einer historischen Schaltung, der Nachbau wird also ein Demonstrationsgerät, betriebsbereit und vorführbar.

Der Funkensender- Nachbau wird im Langwellen- Bereich oder Mittelwellenbereich, und auf einen Antennenersatz (Dummy), arbeiten. Die Räume und das Gerät sind nicht geschirmt, niedrigere Betriebsspannung, keine Verbindung zu Haus- Lichtnetz oder Netzerdung, sowie nur geringe Eigenabstrahlung des Aufbaus dürften gerade einige Meter reichen, das reicht zum Vorführen mittels eines Empfängers in unmittelbarer Nähe, zudem haben wir  ein freistehendes Haus auf dem Dorf, Störungen von Funkdiensten sind nicht zu befürchten.

 

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