Edi`s Seite für historische Rundfunktechnik

Seite
Menü
News
Fehlerbeschreibung

Nun habe ich diesen Oszi, aber mit einem Fehler- da fällt mir nichts mehr ein, weil... Die Anschlüsse vieler Transistoren sind abgebrochen, weil... verrostet.
Ja, richtig gelesen, verrostet.

 
Die Anschlußdrähte bestehen aus Eisen- Legierungen !
Durch dieses Material bleiben die Anschlußdrähte an magnetischem Werkzeug hängen, an Magneten natürlich erst recht.

Eisenhaltige Anschlußdrähte sind kein "Ergebnis von DDR- Mangelwirtschaft" !
Solche Anschlußdrähte gab und gibt es bei vielen Herstellern.
Grund der Verwendung ist die geringe Wärmeausdehnung, dadurch bleiben eingegossene Drähte an der Vergußstelle dicht.
Die Materialien heißen z. B. Kovar und Invar.

Ursache der Korrosion: Es sind nur die Transis, die ein Stück Plasteschlauch um die Anschlußdrähte haben. Und das Gerät stand 32 Jahre in einem ungeheizten Lager, mit hoher Luftfeuchtigkeit. Da hat sich unter dem Plasteschlauch ein Korrosionsklima gebildet. Ich hatte 1 Transistorgehäuse im Gerät gefunden, und mich gewundert... dann fand ich weitere Transistoren, es reichte schon, einen Transistor etwas seitlich zu drücken, schon ist der Anschlußdraht an der Eingußstelle abgebrochen. Da aber ein Teil des Drahtes Rost war, ist der Transistor wahrscheinlich damit schon funktionsunfähig gewesen.

Der X- Endverstärker funktioniert wieder. Im Netzteil haben die Transistoren keine Isolierschläuche. Das Grundgerät ist also ok.

Der Kippgenerator war ok, er funktioniert- noch.

2 defekte Transis entdeckte ich im VV, aber es werden noch mehr sein. In Anbetracht der hohen Anzahl Transistoren ist es wohl besser, Einschübe zu besorgen, die nicht so mies gelagert waren.

Mit den angebotenen Einschüben sind viele Arten von Messungen möglich- von Messungen in Bereich sehr niedriger Frequenzen, bis in den Gigahertz- Bereich.
Die OG2-xx- Oszillographen von VEB Meßelektronik waren keine Billig- Geräte.

Übrigens hat der Y- Baugruppe Subminiatur- Röhren im Eingang, und ist damit vollkommen unempfindlich gegen statische Aufladungen, die MOSFET- Eingänge schnell killen.

Ich habe alle Kundenbücher mit Schaltplänen, sogar der verschiedenen Varianten, nach Seriennummer, sowie -als einziger- Reparaturanleitungen, denn diese, geschweige denn die Kalibriervorschriften, reichte der Hersteller m. W. niemals aus.

Einige Reparaturanleitungen hat später das "Werk für Fernsehelektronik" erstellen lassen, weil es als Entwicklungsbetrieb UND Finalhersteller hochwertiger Technik selbst diese Meßtechnik in größerer Zahl verwendete, und nicht teures Geld für eine Reparatur beim Hersteller blechen wolllte. obwohl der nur 6 Km entfernt war. Ich kenne beide Betriebe, im ersten arbeiteten meine Großeltern, im Letzteren lernte und arbeitete ich sogar.

Die Transis brauchen nicht durch Äquivalenz- Typen ersetzt werden, es sind größtenteils gewöhnliche DDR- Transis niedriger Stromverstärkungswerte,
die es massig und billig gab
H
öhere gab es später erst, dann aber nur noch höhere.
Allerdings dürfte die Anzahl defekter Transis möglicherweise die meiner Vorräte übersteigen,

Aufgrund der bereits festgestellten Korrosion und deren Ursache
befürchte ich jedoch weitere Fehler, speziell an feuchtigkeitsempfindlichen Bauteilen, und davon gibt es jede Menge.
So habe ich bei einem Gerät des gleichen Herstellers ALLE
Einstellwiderstände, etwa 30 Stück, austauschen müssen, Ursache gequollene Nieten  der Kohleschicht- Bahnen und gerissene Schleiferlaschen, und zum Schluß auch unterwanderte Preßkappen von Kohleschichtwiderständen, mehrmals. Weiterhin Trimmer.
Widerstände und Trimmerkondensatoren habe ich bei dem Oszi noch nicht mal in Betracht gezogen.
Sowas kommt nur bei schlechter Lagerung vor, das war bei dem erwähnten Gerät so, eben wie bei diesem Oszi.

4 defekte Transis habe ich getauscht, 2 habe ich vor, ich denke, da
werden noch etliche weitere Transis Kandidaten sein.
Insgesamt schätze ich den Aufwand der Instandsetzung als sehr hoch ein.
Einfacher ist der Austausch gegen Baugruppen, die nie so mies gelagert wurden.
 
 
.
Seite
Menü
News
Seite
Menü
News

Neue Seiten- Geänderte Seiten

28.2.2024: In "Grundlagen" die Seite  "Artikelserie zu Warum Superhet ?" hinzugefügt.

23.02.2024 Seite "Specials- 2024- Und wieder ein Jubiläum- 100 Jahre Kaskodeschaltung" erstellt

07.02.2024 In "Oktober 2023-Der erste Sender von 1923 sendet wieder !" /  die Seite "Rechercheergebnisse NACH dem Projekt und Korrektur historischer Darstellungen" erstellt.

26.12.2023 Seite "Weihnachten 2023- Bauanleitung für ein von einem Funkpionier vor 100 Jahren entwickeltes Längst- und Langwellen- Radio" erstellt

10.10.2023 Hauptseite "Oktober 2023-Der erste Sender von 1923 sendet wieder !" erstellt

26.11.2022 In "Edi's Specials"/  die Seite "Edi EM11 UG- Magisches Auge mit Uranglas" erstellt.

 

 

 

Seite
Menü
News

Powered by CMSimple | Template by CMSimple | Login